D’espairs Ray – "[Coll:set]" / VÖ 13.01.2006

In Japan zählen sie zu den Senkrechtstartern der Rockszene und auch hierzulande sind sie – obwohl ihre Veröffentlichungen bislang ausschließlich über den Import erhältlich waren - keine Unbekannten mehr: D’espairsRay. Ausverkaufte Konzerte in Berlin und Paris, und das ganz ohne Posterwerbung. Ab 13. Januar ist ihr Debütalbum "[Coll:set]" nun offiziell über das neu gegründete deutsche Label Gan-Shin auch in Deutschland erhältlich.

Die 14 Songs auf "[Coll:set]" präsentieren einen abwechslungsreichen und gelungenen Mix aus groovigem Nu Metal, epischem Gothic Rock mit harten und schnellen Riffs und sorgfältig ausgearbeiteten Soundelementen und Elektrobeats. Allen Songs gemein sind melodische Passagen, die wie bei "Forbidden", "Dears" oder dem wunderschön getragenen Beginn von "Hai to Ame" wahre Ohrwurm-Qualitäten aufweisen. Sänger Hizumi überzeugt sowohl bei ruhigeren Songs wie "Hai to Ame" als auch bei härteren Vocalpassagen wie in den Songs "In Vain" oder "Fuyuu shita risou": vom sanften Gesang, psychopathischem Schreien bis zum Death Metal verdächtigem Grunzen ist alles dabei.

Auffallend bereits nach kurzem Hören ist, dass D’espairsRay deutlich westlicher klingen als andere Vertreter des Visual Rock. Ähnlichkeiten mit Bands aus dem amerikanischen Nu Metal-Bereich wie Korn oder Linkin Park sind nicht von der Hand zu weisen. D’espairsRay gelingt es jedoch, ihren Songs eine ganz eigene Note zu verleihen und so ihre Individualität zu bewahren. Dem Vergleich mit oben genannten Bandgrößen halten D’espairsRay in jedem Fall stand: Mit "[Coll:set]", einer überzeugenden, individuellen Verbindung aus asiatischen und westlichen Kulturelementen, beweisen die vier Japaner, dass sie zu Recht eines der Aushängeschilder der Visual-Kei-Szene sind.

Christine Schams - www.sounds2move.de / 11.01.2006