Delain „April Rain“ / VÖ 27.03.2009

 

 

Über 2 Jahre liegen zwischen der Veröffentlichung von Delains Debütalbum „Lucidity“ und dem Zweitwerk „April Rain“, das dieser Tage das Licht der Welt erblicken wird. 2 Jahre, in denen eine Menge passiert ist. Was als Projekt begonnen hat, ist in der Zwischenzeit zu einer gestandenen Band gereift, die nicht nur viel und gern auf den Bühnen dieser Welt steht, sondern auch musikalisch einen gewaltigen Sprung hingelegt hat und in der Reihe der Female Fronted Metalbands mittlerweile einen bedeutenden Platz eingenommen hat. In Zeiten, in denen andere Bands lieber ihre Frontfrauen austauschen statt gute Musik zu veröffentlichen, besinnen sich Delain auf ihre Stärken und legen mit ihrem neuesten Werk die Messlatte hoch für alle kommenden Genre-Veröffentlichungen.

 

Das Ergebnis hört wie bereits erwähnt auf den Namen „April Rain“ und bietet nicht nur jede Menge potentielle Hits, sondern ist auch ein in sich absolut stimmiges Album geworden. Bereits der Opener zeigt, dass Charlotte Wessels und Co. mit ihrem zweiten Album einen großen Schritt nach vorne gemacht haben, denn gleich zu Beginn bekommt der Hörer einen bombastreichen Song zu hören, der so ziemlich alle für die Band typischen Merkmale enthält. Beim ersten Durchlauf fällt besonders auf, dass die Dame am Mikro deutlich selbstbewusster und experimentierfreudiger klingt als noch beim Debütalbum, und auch Gitarrist Ronald bekommt endlich die Gelegenheit, seine Sangestalente zu präsentieren (u.a. „Invidia“). Es wird schnell deutlich, dass wir es hier mit einer selbstbewussten Band zu tun haben; so verzichtet das Quintett auf seinem Zweitwerk fast gänzlich auf Gastbeiträge, nur Nightwish-Basser Marco Hietala ist erneut bei zwei Songs zu hören („Control The Storm“, „Nothing Left“). Mit Blick auf die bereits erwähnte Begabung des bandeigenen Gitarristen hätte man sich das eigentlich sogar komplett schenken können. Vielleicht beim nächsten Mal. Neben den typischen Mitgehnummern wie „April Rain“, „Virtue and Vice“ oder auch dem flotten „Go Away“, ist naturgemäß auch der ein oder andere langsamere Titel auf dem Longplayer zu finden. Das von Charlotte als ‚ihr Baby’ bezeichnete „On The Other Side“ ist hier besonders erwähnenswert, entfaltet der Song doch nicht unbedingt gleich beim ersten Durchlauf seinen ganzen Glanz.

 

Die aktuellsten Konzerte haben bereits belegt, welchen weiteren Eindruck „April Rain“ hinterlässt: Jeder einzelne Song kann live hervorragend umgesetzt werden. Und das sind Delain ja schließlich auch: Eine Liveband und schon lange kein Projekt mehr. Ich bin mir ganz sicher, von dieser Band werden wir auch in Zukunft noch viel hören. Weiter so!

 

Simone Steinbüchel - www.sounds2move.de / 24.03.2009