Defiance “The Prophecy“ / VÖ 30.10.2009

 

 

2005 wiedervereint, legen uns die kalifornischen Thrasher mit „The Prophecy“ nun ihr Comeback-Album vor. Schon der Opener „Prion“ kommt etwas lahm daher. Immerhin sorgen Thrashbeat und ein paar passable Soli dafür, dass der Auftakt nicht völlig verkackt wird. Mit dem folgenden Titeltrack stellen sich dann aber schon erste Ermüdungserscheinungen ein, denn das Stück wirkt sehr in die Länge gezogen. „Bastard Son“ bleibt dieser Linie erstaunlich treu. Das sicher gut gemeint verspielte Drumming etwa wirkt auf die Dauer nichts als einfallslos. Wegen der schmalbrüstigen Produktion haut das Lied  selbst in den „härteren“ Passagen nicht wirklich rein. So langsam aber sicher müsst ihr den Turbo zünden, Jungs! Weiter also zu „War Inside“. Ein nettes Riff zum Auftakt, hübsche, kurze Doublebass-Salven, und dann... ist das ein Solo? Nein, denn dasselbe Lick wiederholt sich nach der nächsten Strophe und entpuppt sich als sacklangweiliger, gefühlskalter Refrain. Immerhin folgt dann mal ein etwas längeres, richtiges Solo. Die Melodieführung allerdings wirkt absolut ideenlos. Mit „Fuel The Fire“ starten die Amis einen weiteren Versuch, dem geneigten Thrash-Hörer Feuer unter dem Allerwertesten zu machen. Wir sind skeptisch. Zurecht, wie sich sogleich herausstellt, denn auch dieses Lied ist nicht viel mehr als ein schwaches, flüchtiges Flämmchen und lässt uns mit seinem ultra-langweiligen Songwriting das Ende des Albums herbeisehnen. Mit „Desert Sands“ kommen wir nun zum unterhaltsamsten Stück des Albums. Endlich wirkt der Sound mal etwas entschlossener! Harter Thrashbeat und nette Soli treffen hier auf gelungene Groove-Parts. Mit „Dissolving Around You“ soll meinem Review ein Ende gesetzt sein, denn auch dieses Machwerk bietet viel zu wenig Abwechslung, um über die gesamte Länge zu unterhalten.

 

Spart euch euer Geld, denn es gibt so viele Thrashbands, die einfach viel, viel besser sind als Defiance, und zwar sowohl im Oldschool- als auch im modernen Sektor. Defiance hat von beiden Prägungen etwas, allerdings ohne die Einflüsse zu einem gescheiten Ganzen zusammenzubasteln. „Crapiest Thrash album of the year“?

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 29.11.2009