Deez Nuts "Bout it" / VÖ 29.03.2013

  

Selbst denjenigen, die mit der (aktuellen) Metal- bzw. Hardcoreszene nichts oder nicht viel zu schaffen haben, dürften zumindest namentlich etwas mit Deez Nuts anzufangen wissen. Zwischenzeitlich hat man auf Metalparties beinahe mehr Deez-Nuts-Merchandise gesehen, als Bandpatches in einer traditionellen Rocker bzw. Bikerkneipe. Nun holen die Australier mit ihrem dritten Studioalbum "Bout It" zum nächsten Schlag mit der Hardcore-Keule aus.

Beim Betrachten der Tracklist, die stolze 16 Tracks vorweist, ist es schwer vorstellbar, dass es sich hierbei um gerade einmal knappe 30 Minuten Spielzeit handeln soll. Gut, okay - wenn die Qualität dann auch stimmt, kann man hier das zweifelnde Auge zudrücken. Aber stimmt sie denn? Kritisch betrachtet, kann das unter dem Aspekt der Quantität schon nicht ganz aufgehen. 16 Songs verteilt auf 30 Minuten, das entspricht nicht einmal zwei Minuten pro Song. Zieht man nun sämtliche Intros und Interludes ab, kommen wir vielleicht auf 20, maximal 25 Minuten Spielzeit - eigentlich EP-Länge. Nun ja, das mal außen vor gelassen - rein produktionstechnisch wurde hier in keiner Weise am falschen Ende gespart. Selbige kommt nämlich unglaublich fett aus den Boxen. Da ist es doch wieder von Vorteil, einen Rapper als Fronter zu haben, dessen Hang zu drückenden, druckvollen Beats kaum zu überhören ist. Auch in Sachen Gastmusiker hat man sich 2013 nicht lumpen lassen - mit Madball, Suicide Silence, Architects und Hatebreed hat man sich echte Genregrößen ins Boot geholt.

Also ein teils-teils Ergebnis? Sozusagen. Aber genügend Potential, um auch bei Fans der ersten Stunde, die sich Bands wie den Suicidal Tendencies, Pro-Pain oder Biohazard verschrieben haben, zu punkten, ist in jedem Fall vorhanden. An der Quantität lässt sich ja noch feilen. So als gut gemeinter Tipp für die nächste Platte.

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de