December Peals „People have Demons“ / VÖ 29.01.2010

 

 

Nachdem die December Peals aus Ibbenbüren (Rock City) ihre Fans seit ihrem 2004er Studioalbum „Le Cafe Royal“ einzig mit einer Split-Scheibe und einer EP bedient haben (beide jedoch mit identischem Inhalt), kommt hier nun endlich der nächste abendfüllende Langspieler auf uns zu.

 

„Bad Company“ ist als Opener auch gleich die erste kleine Überraschung, wurde dieses Stück mit starker Rock N Roll Schlagseite doch in Riffs gebettet, die sich vor den Pub-Rockern AC/DC und Rose Tattoo verbeugen. Altbackenes kommt einem hier trotz bisweilen klassischer Riffs dennoch nicht unter, denn nach wie vor sind die Nachbarn von den Donots („Got Taste“), die Beatsteaks und vor allem die mittlerweile aufgelösten Schweinerocker Gluecifer die besten Orientierungspunkte. Mit anderen Worten vereinen sich auf „People have Demons“ erdiger Rock N Roll, Screamo und eine dezente Hardcore-Kante. Die imaginäre Limbostange auf 4:00 Minuten-Höhe wird dabei durchweg problemlos unterlaufen, kurz und knackig lautet die Devise. Und der Plan geht mehrfach auf, denn wer beispielsweise beim furiosen Titeltrack die Füße still halten kann, muss schon in der Betonwanne stehen – ein Hit vor dem Leibhaftigen! Auch das im Vergleich etwas zurückhaltendere „Best of Luck“, das poppige „Let Go“ und das schön groovende „The Devil you know“ beanspruchen schnell ein längerfristiges Plätzchen im Gehörgang. Dieses Album könnte in der Tat ein richtiges Brett sein, wenn es sich nicht ganz so schnell abnutzen würde. Außerdem ist „Capital Cowboys“ zum Beispiel zwar gut gemeint als rauchiger, rein akustisch vorgetragener Farbtupfer, jedoch wäre hier vielleicht noch etwas mehr drin gewesen. So bleibt unter dem Strich immer noch ein absolut hörenswertes, wenn auch nicht alles überragendes Langeisen, das im Titeltrack sogar einen bei vielen anderen Bands schmerzlich vermissten Überhit im Gepäck hat.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 02.02.2010