December Peals "Come Hell or high Water" / VÖ 14.06.2013

  

Eigentlich ist es der Wahnsinn, wie hartnäckig und passioniert manche Musiker sind. Manche Truppe ist zehn Jahre und länger dabei, präsentiert sich gern und regelmäßig live - das sogar auf überdurchschnittlichem Niveau - und kommt trotzdem nicht mal in Sichtweite des großen Durchbruchs. So eine Band sind auch die December Peals aus Ibbenbühren (Rockcity).

Sie sind eben in erster Linie eine klassische Indie-Band, fünf Freunde, die sich selbst um alles kümmern was mit ihrer Musik zu tun hat, die Herren im eigenen Haus auf Gedeih und Verderb. Herzblut und Spaß sind eben manchmal wichtiger als große Hallen und Radiohits. Dennoch zahlen sie den Preis, den viele DIY-Kollegen auch bezahlen, etwa die Gefahr, auch bei potentiellen Fans unter dem Radar zu fliegen. Ein Problem hat man damit offenbar nicht, sonst würde man sich kaum immer noch mit der gleichen Leidenschaft wie früher durch ein Album wie "Come Hell or high Water" rocken, grooven und schrammeln. Dass der Sound nicht auf allerhöchstem Niveau aus den Boxen schallt, ist angesichts der diesmal überraschend bluesig ausgefallenen Scheibe durchaus zu verkraften. Eine richtige Hitfabrik werden die December Peals ohnehin nicht mehr, obwohl mit "Same old Record" ohne Zweifel eine schicke, fröhliche Cabrio-Nummer für den Sommer ihren Weg auf "Come Hell or high Water" gefunden hat. Hier und da fühlt man sich gar an die mächtigen Beatsteaks erinnert (wenn auch mit weniger Punk-Brachialität), wobei die Berliner mittlerweile unbestritten in ganz anderen Popularitätsgefilden wandeln. Verbinden tut beide Bands ihre zweifelsfreie Authentizität und der Wille, ihr eigenes Ding durchzuziehen. Dass es dabei an der Spitze immer enger wird, liegt in der Natur der Sache. Aber auch etwas weiter unten kann man auf durchaus Gefälliges stoßen, auch wenn die Peals einmal mehr eher nach abgerocktem Proberaum als nach chartverwöhntem Festivalheadliner klingen.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de