Debauchery „Rockers & War“ / VÖ 03.04.2009

 

 

Die deutschen Metaller von Debauchery melden sich mal wieder mit einem neuen Album zu Wort. Musikalisch dümpeln die Herrschaften irgendwo im groovigen, stampfenden und überaus simplen deathigen Gefilden herum und erinnern dabei nicht selten an Six Feet Under, Torture Killer und gefühlte 750.000.000 andere Bands.

 

Während man sich beim Opener „There Is Only War“ fast schon bestätigt fühlt, dass Debauchery auch auf dem neuen Album das machen, was sie immer tun, wird man spätestens bei 2:25 Minuten stutzig: Großflächiger Keyboardteppich, der sich zugegebenermaßen verdammt gut in das „There Is Only War“-Gegrunze integriert. Dieser Refrain ist dann ein wirklich erwähnenswertes Element des Openers. Der Rest bewegt sich im soliden Mittelfeld. Nett für zwischendurch, aber mehr auch nicht. Und die anderen Lieder? Nettes Blastgedresche in „Primal Annihilator“, erneut überraschende Keyboardelemente im rockig strukturiertem „Honour And Courage“ und ein übermächtiger Refrain in „Wolves Of The North“, der beinahe von einer Symphonic Metal Kapelle stammen könnte. Dass dem nicht so ist, beweist das Gedresche, welches sich dieser Sequenz unmittelbar anschließt. Hierbei bin ich wirklich überrascht, Debauchery bewegten sich bisher im absoluten Standardbereich, aber diese Elemente lassen aufhorchen. Nicht, dass diese Elemente neu oder gar innovativ wären, aber diese Mischung aus groovigem einfachen Metal mit flächendeckenden Keyboards funktioniert für den schnellen Konsum durchaus.

 

Debauchery werden immer polarisieren, soviel steht für mich fest. Da sich diese plakative Attitüde bis zum aktuellen auch auf die Musik ausgewirkt hat, steht für mich ebenso außer Zweifel. Mit dem neuen Album versuchen Debauchery ihren festgefahrenen Stil etwas aufzupolieren. Dies gelingt teilweise. Der große Wurf ist „Rockers & War“ sicherlich nicht, aber zum netten Gemetzel nebenbei ist dieses Album eine passable Option.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 20.03.2009