Debauchery „Back in Blood“ / VÖ 23.03. 2007

 

 

Die Stuttgarter Death-Metaller Debauchery gehören zu den Bands, die sich durch konstantes Touren nach oben gearbeitet haben. Ich kann mich noch gut an ein Konzert im Hamburger Ballroom vor ein paar Jahren erinnern, wo sie für Mystic Circle eröffneten und viele sagten, so schlecht (wie sie damals von der Presse gemacht wurden), sind die Jungs gar nicht. Inzwischen ist bereits das vierte Album der Band um Gründer und Frontmann Thomas auf dem Markt, und schon mit dem Titel „Back in Blood“ setzt man ein Zeichen, wohin die Reise geht.

 

Laut Promozettel will man die blutige Antwort auf AC/DC´s Klassiker „Back in Black“ geben. Und tatsächlich geht es musikalisch auf der Scheibe sehr (Hard)-rockig zu. Gäbe es nicht das konstante Gegrunze von Thomas und ein paar schnellere Parts, würde man kaum auf Death Metal schließen. Fehlende Härte versucht man durch ein umso blutrünstigeres Image auszugleichen. Blutbesudelte, halbnackte Frauen auf den Fotos und Titel wie „Baptise this World in Blood“, „Praise the Bloodgod“ oder „Butcher of Bitches“ sprechen eine deutliche Sprache. Wer sich von so etwas anno 2007 noch provozieren lässt ist selber schuld. Dass die Jungs das ganze selber ernst nehmen, wage ich zu bezweifeln. 11 Tracks befinden sich auf dem regulären Album. Der groovige Death Metal, der einige Parallelen zu Six Feet Under erkennen lässt, ist recht eingängig, gut gespielt und produziert und birgt auch einige potentielle Gassenhauer und zukünftige Live-Perlen wie den Titeltrack oder „Praise the Bloodgod“. Als Bonus gibt es in der Erstauflage eine CD mit Coversongs von u. a. Rammstein, Genesis und Manowar. Die drei auf meinem Vorabexemplar vorhandenen Songs sind leider weniger gelungen, da sie eigentlich exakt wie die Originale klingen – nur mit Grunzgesang. Besonders bei „8 Days a Week“ von den Beatles wirkt dies eher grotesk bis lächerlich als besonders originell (Krümelmonster goes Metal, oder so...). „Back in Blood“ ist sicher kein schlechtes Album. Man kann damit bestimmt eine Menge Spaß haben – mit ein paar Kumpels und einer Kiste Bier, oder eben dort, wo Debauchery am besten sind: Live auf der Bühne.

 

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de / 04.04.2007