Deadsoul Tribe "A Lullaby for the Devil" / VÖ 24.08.2007

War "The Dead World" - das letzte Album aus dem Hause Deadsoul Tribe - durchaus leicht zugänglich, so verhält es sich mit dem aktuellen Output "A Lullaby for the Devil" nun eher gegenteilig.

Stellen wir gleich zu Anfang eines klar, "The Dead World" war und ist ein sehr gutes Album, dennoch ist "A Lullaby for the Devil" um Längen besser. Das "Wieso" ist an dieser Stelle auch schnell geklärt, denn Deadsoul Tribe besinnen sich auf ihrem fünften Studioalbum nicht nur ihrer alten Stärken, sondern sie entwickeln diese auch gekonnt weiter. So bewegen sich die "A Lullaby for the Devil"-Kompositionen fast konstant auf dem gleichen hochwertigen Niveau wie es damals bei dem genialen "A Murder of Crows" Album der Fall war, ohne dass sich die Band dabei aber selber kopieren würde. Wo auf dem 2003er Meisterwerk noch eher zurückhaltend, sprich nicht so hart musiziert wurde, bilden auf dem aktuellen Werk oftmals brachiale Gitarrenriffs das Grundgerüst der Songs. Schon das eröffnende und seinem Titel alle ehren machende "Psychosphere" verdeutlicht ganz klar, dass auf "A Lullaby for the Devil" die Gitarren das Sagen haben. Dennoch braucht der bekennende Deadsoul Tribe Fan keine Angst zu haben, dass die bekannten und geschätzten Merkmale, wie z.B. das hypnotische Flötenspiel von Frontmann Devon Graves, nicht zu genüge zum Zuge kommen. Denn schon das zweite und musikalisch sehr launische Stück "Goodbye City Life" vereint all jene Stilelemente, die aus Deadsoul Tribe eben jene Ausnahmeband machen, die sie nun mal sind. Dabei ist es natürlich vor allem der Gesang von Devon Graves, der gesondert hervorsticht, da Mr. Graves über ein absolut faszinierendes Stimmorgan verfügt. Hört euch z.B. den Song "Lost in You" an, in dem seine Sangeskunst Passagenweise für Gänsehautalarm im Sekundentakt sorgt. Und so mag es auch nicht überraschen, dass es auf "A Lullaby for the Devil" regelrecht von extrem starken Songs wimmelt, egal ob nun "Here Come the Pigs", "A Stairway to Nowhere", "Any Sign at All" oder dem eindringlichen und an Jethro Tull erinnernden Instrumental "The Gossamer Strand", man wird auf diesem Album kein schlechtes Stück ausfindig machen können.

Für mich ist "A Lullaby for the Devil" das beste Deadsoul Tribe Album seit "A Murder of Crows", womit im Grunde schon alles gesagt ist. Fans der Band werden dieses Album lieben und es wohl ebenfalls als das abfeiern, was "A Lullaby for the Devil" auch ist, nämlich einen modernen Klassiker.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 28.08.2007