David Rock Feinstein „Bitten by the Beast“ / VÖ 19.11.2010

 

 

 

Eines ist völlig klar: Ganz egal was ich oder irgendein anderer Schreiberling auch immer zu diesem Album schreiben wird – das Interesse an diesem Scheibchen wird dennoch ungebrochen sein. Immerhin hat David „Rock“ Feinstein einen beneidenswerten Joker im Ärmel, nämlich die allerletzte Studioaufnahme seines Cousins Ronnie James Dio.

 

Eben diese Aufnahme verschafft „Bitten by the Beast“ eine Relevanz, die es ohne Dios Gastbeitrag weder erhalten noch verdient hätte. Hauptverantwortlich für diesen Umstand ist die etwas gewöhnungsbedürftige Produktion, die Feinstein hier gefahren hat. Besonders der Gesang klingt durchgehend krachig, verzerrt und übersteuert. Das mag mancher als Old-School huldigen, nüchtern betrachtet hat man das Gefühl, dass man eine ähnliche Güteklasse auch mit seinem Fisher-Price Kassettenrecorder aus Kindertagen hinbekommen hätte. Inhomogen wird die Sache auch deshalb, weil die Gitarren über weite Strecken deutlich klarer eingefangen wurden (dabei aber immer noch ziemlich mies klingen) und die Bausteine deswegen unüberhörbar auseinander driften. Damit macht sich „Bitten by the Beast“ das Leben sehr schwer, was merklich zu Lasten des Hörgenusses geht. Wobei es gegen den zwischen Heaven and Hell („Kill the Demon“), NWOBHM („Run for your Life“) und ZZ Top (“Rock’s Boogie”) einzuordnenden Riff-Cocktail grundsätzlich nicht mal viel Negatives zu sagen gibt. Gleiches gilt für die gesangliche Ausrichtung David Feinsteins, der sich – wen wundert’s – bei ein paar Songs deutlich von Ronnie James Dio beeinflusst präsentiert (Akzentuierung, Melodieführung). Somit bekommen wir hier leider nicht das ultimative Vermächtnis des Pommesgabelerfinders auf einem herausragenden Album, sondern ein aufgrund seiner verkackten Produktion nur unterklassiges Langeisen, dessen größter Kaufanreiz „versehentlich“ einem (legendären) Gast zu verdanken ist. Und selbst in dessen Keller lagern garantiert noch zig Demos, die in allen Belangen mitreißender sind als dieses Album.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 14.11.2010