Das Scheit „So far from God…so close to you“ / VÖ 19.09.2008

 

 

Das nunmehr vierte Album der Goth/Industrial-Rocker hat es in sich. Denn es handelt sich hierbei um mehr als nur neue Songs, die in beliebiger Reihenfolge auf dem Silberling platziert wurden. Der Begriff ist heutzutage zwar schon etwas überstrapaziert, aber man kann die Scheibe per Definition als Konzeptalbum bezeichnen, denn die Band hat die Songs bewusst so strukturiert, wie sie sich auf der CD wieder finden. Das Thema des Albums ist die Vereinsamung einer verlassenen Person, die im Verlaufe der Stücke die fünf Phasen der Trauer durchläuft.

 

Dabei findet sich unter den Songs mit „No One“ sogar eine Coverversion von einer Band, die einer ganz anderen Musikrichtung entstammt. Wer hätte gedacht, dass man das Rödelheim Hartreim Projekt mal in einer Goth Rock Version zu hören bekommt? Bei dem Titel „Because the Night“, der im Original in den 70ern von Bruce Springsteen und Pattie Smith gesungen wurde, konnte die Band sogar zwei prominente Gastsänger gewinnen. To/Die/For’s Jape Perätalo und End of Greens Michelle Darkness geben sich für diesen Song die Ehre. Das Stück gehört auch zu den wenigen Coverversionen, die dicht genug am Original dran sind, um bei den älteren Hörern Nostalgie-Gefühle auszulösen, aber dennoch eigenständig genug ist, um eine Existenzberechtigung zu haben. Insgesamt wirkt das Album trotz der Coverversionen wie aus einem Guss und wenn man sich auf den emotionalen Weg, den das Werk einschlägt, einlässt, wird man auch noch extra belohnt. Aber auch sonst lässt sich die Scheibe prima durchhören. Anspieltipps: Because the Night…., Someone will Listen, December Sky.

 

Steve Palaser – www.sounds2move.de / 12.10.2008