Daryl Stuermer "Go" / VÖ 20.04.2007

 

Daryl Stuermer hat nicht nur schon das eine oder andere Album unter eigenem Namen veröffentlicht, sondern war auch schon als Live-Gitarrist für Genesis sowie als Studio- und Livemusiker für Phil Collins' Solo-Platten tätig. Mit der Instrumentalscheibe "Go" legt er nun sein erstes Werk für Inside Out Music vor.

 

Wie das bei Ohne-Worte-Scheiben oft so ist, wird sich der Kreis der Zuhörerschaft hier außer aus Genesis / Phil Collins-Fans vor Allem aus Musikern rekrutieren. Zudem ist die Platte logischerweise auch sehr gitarrenlastig ausgefallen, auch wenn das eine oder andere kurze Spotlight auf Stuermers Hintermannschaft, wie etwa das coole Bass / Gitarren-Duell in "Urbanista" oder das Percussion-lastige Ende von "Omnibus", an einigen handverlesenen Stellen die deutliche Dominanz der Sechssaitigen kurzzeitig durchbricht. Somit dürfte sich "Go" in erster Linie für Leadgitarristen auf Inspirationssuche eignen. Unter diesen wird es aber mit Sicherheit einige geben, die an dem sehr ansprechenden Spiel des aus Milwaukee stammenden Saitenakrobaten ihre helle Freude haben werden. Unter Verwendung eines sehr schönen, warmen Sounds demonstriert Stuermer auf den zehn vornehmlich in klassischer Manier rockenden Songs sein technisches Können. Dabei verzichtet er aber darauf, sein Flitzefinger-Mobil so weit den Skalen-Highway hinunter zu jagen, das er sich letzten Endes im unstrukturierten Nirwana wieder findet. Viel mehr bemüht er sich durch das Einflechten eingängiger Licks und Leitthemen, den Songs Wiedererkennungswert und Form zu geben. Das Eröffnungsthema von "Masala Mantra" sei hier als ein repräsentatives Beispiel genannt. Dies verschafft den Stücken genau das Maß an Nachvollziehbarkeit, das sie benötigen, um auch abseits reiner technischer Betrachtung gut genießbar zu sein. Und das ist sicher etwas, für das sich manch anderer Gitarrist Daryl Stuermer zum Vorbild nehmen sollte.

 

Florian Gothe – www.sounds2move.de / 26.04.2007