Dark New Day „New Tradition“ / VÖ 16.03.2012
Schon
etwas länger hat man nichts mehr von Dark New Day gehört. Nach der
Gründung 2004 erschien 2005 das Debüt „Twelve Year Silence“, ein Jahr
darauf folgte eine EP, und einige Konzerte später wurde die Band auch
schon wieder auf Eis gelegte. Damals kehrten die Bandmitglieder,
darunter die prominenten Vertreter Will Hunt (Evanescence) sowie Clint
Lowery (Sevendust), zu ihren Hauptbands zurück. Rückblickend betrachtet
sicher nicht die schlechteste Idee.
Vor allem im Falle von Evanescence, die im letzten Jahr endlich mal wieder eine neue, noch dazu überraschend starke Scheibe veröffentlicht haben, sollten die Prioritäten rational betrachtet klar verteilt sein. Erschwerend kommt hinzu, dass New Dark Day zwar sicher keine Laufkundschaft sind, allerdings festgehalten werden muss, dass die Freunde auf ziemlich ausgetrampelten Pfaden wandeln. Keine Frage: „New Tradition“ klingt erst mal nicht übel. Da ist zum Beispiel „Sorry“, ein gefälliger US-Radiorocker. Oder „Caught in the Light“, das in eine ähnliche Kerbe schlägt. Alles bisweilen auch mal schön heavy und mit viel Groove vorgetragen, vereinzelt schimmert auch ein leichtes Industrial-Flair durch. Das Problem dabei: Diese Mischung ist keinesfalls neu und beim Hören schießen einem immer wieder die Namen von Gruppen durch den Kopf, die diese Mischung aus Alternative Rock und Post-Grunge besser beherrschen und bei denen deutlich mehr hängen bleibt. Ich werde das Gefühl nicht los, dass angesichts der großen Konkurrenz und trotz des rauen Charmes von New Dark Day einfach zu wenig Substanz vorhanden ist, um die Platzhirsche wirklich angreifen zu können. Ohne das gewisse Etwas hat man es heutzutage einfach unglaublich schwer, daher werden die Protagonisten diesen Nebenschauplatz wohl auch weiterhin eher auf Sparflamme fahren. Zum Glück läuft es bei den Hauptkapellen ja um einiges besser.
Markus Rutten - www.sounds2move.de