Darkmoon "Apocalyptic Syndrome" / VÖ 09.11.2007

Jetzt wo sich das Jahr langsam dem Ende entgegenneigt, wird allerorts wieder Rückschau betrieben und die Highlights des Jahres in Top 10 oder auch Top 20 Listen zusammengefasst. Und auch meine Wenigkeit bereitet sich allmählich darauf vor, eine persönliche Best of Liste zu erstellen, im trügerischen Glauben, dass wohl kein Album mehr am metallischen Horizont auftauchen wird, das die notwendigen Qualitäten dazu besitzt, um meine Favoriten-Liste ordentlich durcheinander zu wirbeln. Aber eben, mein Glauben war wie erwähnt trügerisch, denn ich habe nicht mit dem zweiten Album aus dem Hause Darkmoon gerechnet.

Mit "Apocalyptic Syndrome" legen Darkmoon ein Album vor, das die Band deutlich gereifter und selbstsicherer präsentiert. War das ohnehin nicht schlechte Debütwerk "Of Bitterness and Hate" noch von einer gewissen Ziellosigkeit gezeichnet, so ist jene nun einer durchwegs zielorientierten Marschrichtung gewichen. Es ist "Apocalyptic Syndrome" an allen Ecken und Enden anzumerken, dass sich die Band sowohl mehr Gedanken um die Songreihenfolge wie auch die Songkompositionen im Allgemeinen gemacht hat. Und so wirkt "Apocalyptic Syndrome" um einiges runder als das Vorgängerwerk, was durchaus auch daran liegen mag, dass Darkmoon größtenteils auf Song-Recycling verzichten und bis auf "Black Domain", das im Original auf dem gleichnamigen Demo aus dem Jahr 2003 vorzufinden ist, nur neue Kompositionen zum Zuge kommen. Dabei ist es vor allem der Nackenbrecher-Hattrick "My Misery", "The Hate Still Burns" und "Caravan of the Dead", der dem geneigten Black / Death Fan nachhaltig im Gedächtnis bzw. in den Nackenmuskeln nachhallen wird. Ich für meinen Teil habe mich auf alle Fälle dabei ertappt, dass ich über einen längeren Zeitraum bei diesen drei Songs hängen geblieben bin, mit Inbrunst den Refrain von "My Misery" mitgegrölt habe, die geile Gitarrenarbeit bei "The Hate Still Burns" bewunderte, oder mich vom stampfenden Rhythmus bei "Caravan of the Dead" schlicht und einfach niederwalzen ließ. Man sollte jedoch nicht zu lange bei diesem gelungenen Song-Dreigestirn verweilen, weil man ansonsten nicht in den Genuss der anderen durchwegs gelungenen Stücke kommt, wobei vor allem das schwarzmetallische "Black Domain", das treibende "Falling Down" oder auch der atmosphärische Abschlusstrack "Before the Storm" hervorstechen. Da mag man es auch noch so gerne verzeihen, dass es Darkmoon hier und da noch am finalen Schuss Eigenständigkeit mangelt, ein Song wie "Caravan of the Dead" so z.B. auch von Amon Amarth stammen könnte. Denn ganz egal wie man es dreht und wendet, "Apocalyptic Syndrome" ist ohne wenn und aber ein wahres Brett von einem Album, auf das Darkmoon mit Fug und Recht stolz sein können.

"Apocalyptic Syndrome" gehört in jede gut Black- und Death Metal Sammlung, soviel steht auf alle Fälle fest. Ich zücke aber an dieser Stelle dennoch noch nicht ganz die Höchstnote, da mir eine innere Stimme sagt, dass sich Darkmoon mit dem nächsten Album nochmals um ein gutes Stück selber übertreffen werden. Von daher gibt es halt "nur" ein ´Super´ in Verbindung mit einer uneingeschränkten Kaufempfehlung.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 20.12.2007