Darkest Hour „The Human Romance“ / VÖ 04.03.2011

 

Zwei lange Jahre hat man auf ein Lebenszeichen von Darkest Hour warten müssen. So lange haben die Amerikaner gebraucht um den Nachfolger zum vorangegangenen Album “The Eternal Return” zu liefern. Was bereits 1995 seine Anfänge gefunden hat, aber noch einmal ganze 5 Jahre bis zur Veröffentlichung des ersten Albums gebraucht hat, nimmt jetzt erneut Anlauf. Allerdings nicht um an alte Erfolge anzuknüpfen, sondern um etwas komplett „Neues“ zu machen. Darkest Hour haben sich auf dem siebten Album mit dem Titel „The Human Romance“ der Vermischung aus Hardcore und Metal größtenteils abgewandt und praktizieren nun Metal auf ihre eigene Art und Weise. Produzierte Stangenware nach Schema F wird man auf dem neuen Silberling nicht finden und trotzdem sorgt das neue Album bereits jetzt für ordentlich Rumoren. Obwohl der Sound mittlerweile sehr eigenständig klingt, sehen viele in „The Human Romance“ eine derbe Enttäuschung. „Das ist nicht mehr das Darkest Hour, was ich kenne“, „Das klingt ja wie In Flames“, „“Was sollen die Cleanpassagen?“ – nur um mal ein paar der Kritikpunkte anzusprechen.

Mir persönlich gefällt der Wechsel von Metalcore zu Melodic Death Metal echt gut, denn eins stellen die Herren immer wieder unter Beweis: Sie sind anders! Und so soll es doch auch sein. Stangenware gibt es doch wahrlich genug. Die Band klingt erwachsener, frischer und doch unverblüht jung und energiegeladen. Frei von den Ketten des bestimmten Klangs oder Stils trällern Darkest Hour unbekümmert vor sich hin und machen selbst vor Cleargesang – der noch vor ein paar Jahren verpönt wurde – keinen Halt. Selbst ein 10-minütiges Instrumental wird nicht ausgelassen, um der neuen Platte eine ganz neue Bandbreite zu vermitteln. Auch wenn Darkest Hour nach mehr als 15 Jahren schon so einiges an Erfahrung vorzuweisen haben, mit dem siebten Album und der neu eingeschlagenen Richtung werden sie sich noch so mancher zu überwindender Hürde stellen müssen.

Gerade die alteingesessenen Fans werden Schwierigkeiten haben, sich mit „The Human Romance“ anzufreunden, denn – um es mal mit den Worten der Presseinfo zu sagen – „es klingt nicht nur wie ein Ende im Sinne von ‚Und wenn sie nicht gestorben sind’“. Meiner Meinung nach lohnt es aber dennoch zuzugreifen.

Vanessa Vogl – www.sounds2move.de