Dark the Suns "In Darkness comes Beauty" / VÖ 16.11.2007

Also nein, dass es so was überhaupt gibt... Eine finnische Band, die sich der Zelebrierung von melancholischer Musik verschrieben hat. Ich bin wirklich extrem überrascht ob diesem innovativen Konzept aus dem Land der tausend Seen, das doch ansonsten für seine ach so lebensbejahende Musik bekannt ist.

Nun gut, wer es noch nicht bemerkt hat, meine Einleitung ist durch und durch zynisch aufzufassen. Denn mit Dark the Suns beehrt uns wohl zum 1001ten Mal eine Band aus finnischen Landen, die düster melancholische Musik zum Besten gibt und sich dabei, oh welche Überraschung, ganz in der Tradition von Bands wie Sentenced oder auch Eternal Tears of Sorrow bewegt. Und wer nun denkt, dass jene musikalische Marschrichtung nicht unbedingt von überschwänglicher Innovation zeugt, der hat durchaus richtig gedacht. Weil die Musik von Dark the Suns ist zu keinem Zeitpunkt von Eigenständigkeit beseelt, da die seit 2005 existierende Formation sich auf ihrem Debütalbum unüberhörbar an den schon erwähnten Vorbildern orientiert. Doch wo Sentenced und Eternal Tears of Sorrow mit einem gekonnten Songwriting zu punkten vermögen, hinterlassen Dark the Suns in dieser Disziplin nur einen soliden Gesamteindruck. Zwar wissen Songs wie "Alone", "Angel Soul" und "Like Angels and Demons" eine angenehmen Eingängigkeit auf, was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass das Hörerlebnis durchwegs oberflächlich bleibt, da es dem Album schlicht und ergreifend an emotionalen Höhenpunkten mangelt. Trotzdem ist "In Darkness comes Beauty" sicherlich kein schlechtes Album, da Dark the Suns objektiv betrachtet handwerklich sehr versiert ans Eingemachte gehen, was wiederum für eine gewisse Kurzweiligkeit sorgt.

"In Darkness comes Beauty" ist es an allen Ecken und Enden anzuhören, dass es sich dabei um ein Debütalbum handelt. Denn es mangelt vor allem an einem, nämlich einem eigenen Charakter und einer eigenen musikalischen Marschrichtung, die man so nicht schon 1001 mal vorgesetzt bekommen hat. Das handwerkliche Können ist nämlich durchaus vorhanden, doch ob dies auch auf den Willen zutrifft sich aus der Gesichtslosen Masse der finnische Düsterkapelen abzuheben, das wird die Zeit zeigen. Für den Anfang liefern Dark the Suns auf alle Fälle ein solides, aber auch innovationsloses Werk ab.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 05.11.2007