Danzig „The Lost Tracks Of Danzig“ / VÖ 29.06.2007

 

 

Glenn Danzig ist ein Original. Seit 30 Jahren ist der Mann mittlerweile schon im Musikgeschäft. Vom Punk/Hardcore der Misfits, zu den düsteren Samhain und natürlich als Solokünstler wurden währenddessen eine Menge großer Songs geschrieben. Und wer so lange dabei ist wie der Schinkengott, wird auch einiges in den Archiven haben. Eben diese werden jetzt erstmals geöffnet.

 

26 Songs auf zwei CDs verteilt, verpackt in einem schönen, hochformatigen Digipack und in chronologischer Reihenfolge, also von „Danzig“ bis hin zu „Circle Of Snakes“ dargeboten. Die erste CD enthält unveröffentlichte Songs vom Debüt bis hin zum Industrial Metal von „Blackacidevil“ und gleichzeitig auch die besten Songs dieser Compilation. Es gibt sicherlich viele Bands, die für Songs wie „I Know Your Lie“, „When Death Had No Name“ oder die Ballade „Cold, Cold Rain“ töten würden. CD Nr. 2 bietet demnach Songs vom 1999er Album „6:66 Satan’s Child“ bis hin zum aktuellen Album „Circle Of Snakes“. Es fällt auf, dass diese Songs wirklich nicht die besten des Großmeisters sind. Vor allem die „I Luciferi“-Songs sind langweilig, aber das reguläre Album ist bekanntermaßen auch nicht gerade ein Hitfeuerwerk. Insgesamt betrachtet ist diese Compilation aber wirklich gelungen. Schließlich hat sich Glenn Danzig selber dran gemacht die Songs zu überarbeiten. Irgendwo fehlten Tonspuren, Danzig spielte Gitarre, Schlagzeug, Bass oder Gesang selber neu ein, er brachte die Songs in ein besseres Soundgewand und steckte laut eigener Aussage ganze neun Monate in „The Lost Tracks Of Danzig“.

 

Diese Zusammenstellung ist für Fans sicherlich eine kleine Schatztruhe, für Neueinsteiger eignen sich vielleicht doch eher die Klassiker, also „Danzig I“ bis „Danzig IV“, um ein Gefühl für den Herren zu bekommen, auch wenn er seinen Sound oft änderte. Vielleicht ist es aber auch schon eine Art Abschiedsgeschenk, immerhin ist der Mann auch schon jenseits der 50. Hoffentlich nicht, denn wer solche B-Seiten schreiben kann, darf ruhig auch noch weitere 30 Jahre im Geschäft bleiben.

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 11.07.2007