Dagon "Paranormal Ichthyology" / VÖ 27.03.2007

Als ich das erste Mal den Bandnamen Dagon vernahm, da musste ich sofort an die gleichnamige Kurzgeschichte des von mir sehr wertgeschätzten H.P.Lovecraft denken. Neugierig wie ich bin, machte ich mich trotzdem ein wenig schlauer über den Namen Dagon. Und siehe da, hinter diesem Namen steckt nicht nur eine von Lovecraft erdachte Figur, sondern es handelt sich dabei auch um einen phönizischen Vegetationsgott, der auf alten Münzen oft mit dem Unterkörper eines Fisches dargestellt wurde. Wobei das Stichwort Fisch in diesem Zusammenhang wiederum die perfekte Überleitung zu der Band Dagon ist, die sich auf ihrem Debütwerk "Paranormal Ichthyology" vollumfänglich mit Piraten, dem Meer und auch dem Meeresgott Poseidon auseinandersetzt.

Wer nun aufgrund meiner Einleitung und der Tatsache, dass sich auf "Paranormal Ichthyology" thematisch alles um Piraten und Konsorten dreht, eher feuchtfröhliche und partytaugliche Musik erwartet, der wird von diesem Silberling sicherlich enttäuscht sein. Wer jedoch auf der Suche nach kurzweiliger Death Metal Unterhaltung ist, der sollte sich vielleicht mal ein Ohr voll von diesem Album gönnen. Denn obwohl Dagon das todesmetallische Genre in keiner Weise neu erfinden, muss man der Band dennoch ein solides Händchen attestieren. Dies vor allem auch deshalb, da die amerikanischen Jungs ihren Death Metal immer wieder um Thrash- und Heavy Metal Versatzstücke erweitern, was wiederum für ordentlich Abwechslung sorgt. Auch der Gesang, der sich als ein Wechselspiel zwischen Gegrunze und Gekeife entpuppt, wobei beide Gesangsarten oftmals auch im Chor zu vernehmen sind, weiß durch seine grundsolide Art zu gefallen. Und da auch die einzelnen Kompositionen, wie z.B. "Pirate Hunter", "Mare Nostrum" oder auch "Blackbeard", mit einem durchwegs überzeugenden Songwriting aufwarten, entpuppt sich dieses Werk als eine recht gelungene Angelegenheit für den kleinen Hunger zwischendurch.

Death Metal Fans sollten ruhig mal in "Paranormal Ichthyology" reinhören, auch wenn man dieses Album nie als Klassiker missverstehen wird. Handelt es sich im Grunde doch nur um ein solides Werk, von dem man trotz allem ganz passabel Unterhalten wird.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 10.07.2007