Crystallion „Hattin“ / VÖ 16.05.2008

 

 

Gemäß Infotext sind die Metaller "Crystallion" maßgeblich von Rhapsody, Stratovarius, Helloween und Sonata Arctica beeinflusst. Auf dem Zweitwerk "Hattin" widmen sie sich in textlicher Hinsicht dem Templer-Mythos und haben Songtitel wie "Wings Of Thunder" oder "The Battle" im Gepäck. Diese Informationen lassen natürlich gleich eine gewisse Vorstellung von dem entstehen, was man von dem Album zu erwarten hat - und diese wird auch bis ins letzte Klischee erfüllt.

 

Dabei kann man der Band gar nicht mal den Vorwurf machen, schlechte Songs abgeliefert zu haben. Im Gegenteil haben Crystallion "Hattin" durchaus mit veritablen Ohrwurmmelodien und gelungenen Riffs abgeschmeckt. Trotzdem bleibt das Gericht, dass das Sextett kredenzt, letztlich bodenständige Hausmannskost. Zweifellos mit Geschick und Herz gekocht, aber trotzdem so aufregend und exotisch wie Bratwurst mit Senf. Und leider schmeckt diese Bratwurst im Grunde genau so wie all jene, mit denen man sich die letzten Jahre bis zur absoluten Übersättigung an jeder Imbissbude vollstopfen konnte. Wer also immer noch Geschmack an gutem, bombastischem True- / Power-Metal findet, kann bedenkenlos zugreifen und wird ordentliche Qualität geboten bekommen. Alle Anderen, die auch nur nach einem Hauch von Innovation lechzen, dürfen ruhigen Gewissens die Finger von "Hattin" lassen.

 

Florian Gothe – www.sounds2move.de / 09.07.20008