Cryptopsy „The Unspoken King“ / VÖ 23.05.2008

Was gab es für Spekulationen um die Frickler des Todes von Crpytopsy. In diversen Foren und Messageboards häuften sich die Verrisse geradezu reihenweise. An diesen Spekulationen werde ich mich jetzt sicherlich nicht beteiligen, sondern nüchtern und möglichst neutral an „The Unspoken King“ heranwagen.

„The Unspoken King“ ist ein ganz nettes Album geworden. Zwar erinnern mich manche Passagen wie etwa in „Silence The Tyrants“ an irgendwelche Schrottcore Bands, aber davon einmal abgesehen ist „The Unspoken King“ doch gar nicht soooo schlecht geworden. Die Vocals von Matt McGachy ertönen mir ebenfalls einen Tick zu corelastig, aber bevor hier eine allgemeine Corephobie ausbricht sei gesagt, dass sich die Herrschaften größtenteils immer noch im Death Metal aufhalten, auch wenn sich sehr ruhige Zwischenpassagen wie in erwähnten „Silence The Tyrants“ auf Teufel komm raus nicht ins Bild des Death Metal pressen lassen wollen. „Anoint The Dead“ wirkt insgesamt sehr hektisch und zerfahren; beizeiten etwas wie ein ICE mit Volldampf, der sein Ziel nicht (mehr) vor Augen hat. „Bound Dead“, ein Brecher, der alle möglichen Tempi und Variationen aufweist, gefällt mir insgesamt am Besten, versprüht er doch eine gewisse Aggression und Energie, die sich auf den Hörer überträgt.  Mit knapp 6:30 Minuten ist dies auch der längste und ausuferndste Song des Albums. Die cleanen Vocals gegen Ende hin irritieren zuerst etwas, mögen sich dabei auch nicht zu 100% in den Song integrieren, aber dennoch kann man von einem guten Song sprechen. „The Plague“ erweist seinem Namen zumindest ansatzweise alle Ehre, richtig begeistern tut er mich zwar aufgrund cleane Vocals und Core-Schlagseite zwar auch nicht, aber solide ist er allemal.

Tja, was ist „The Unspoken King“? Es ist ein Death Metal Album, welches aufgrund seines Sängers und einiger Elemente in den Songs immer wieder in eine core-ige Richtung abdriftet. Ob dies nun gut oder schlecht sein soll, ist sicherlich relativ. Mir missfällt diese Ausrichtung zuweilen, das Album packt mich als Ganzes nicht wirklich – genau deshalb ist es nur „ganz nett“  wie eingangs erwähnt.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 22.05.2008