Crucified Barbara „Til Death do us Party“ / VÖ 27.02.2009

 

 

Nettes Wortspiel, aber leider war einer schneller. Den Titel „Til Death do us Party“ gab es nämlich schon einmal, wenn auch nicht für ein ganzen Album, sondern nur für eine einzelne Nummer. Genauer gesagt war es Wednesday 13 (Murderdolls), der einen Song gleichen Namens auf seinem 2006er Rock N Roll-Leckerli „Fang Bang“ platziert hatte.

 

Was nicht die einzige Parallele zum zweiten Album der vier Rock-Chicks von Crucified Barbara ist. Denn auch das Album des schwedischen Quartetts ist eine richtig starke Scheibe geworden. Sind die beiden ersten Nummern „Killer on his Knees“  und „Pain & Pleasure“ noch „nur“ sehr solider Stoff, kann die Party mit dem in Schweden als Single ausgekoppelten Gassenhauer „Sex Action“ richtig losgehen. Kurz, knackig, einprägsam, mitsingbar, mitrockbar – bei dieser Nummer stimmt einfach so ziemlich alles. Ebenfalls kurzweilig: „Can’t handle Love“, „Creatures“ und „Blackened Bones“. Als Joker haben die Barbaras mit „Jennyfer“ auch noch eine richtig coole Nummer parat, die mit ihren dezent balladesken Momenten und unter einer geschickten Mischung aus E- und Akustikgitarre an und für sich schon einen guten Kontrast bietet, zusätzlich aber  noch mit einem Gastbeitrag von Sänger Mats Leven (Ex-Therion, Krux) veredelt wird. Dessen Jorn Lande-Gedächtnisorgan passt perfekt zu CB-Sängerin Mia Coldhearts Rockröhre, die übrigens genau wie ihre Kolleginnen einen sehr tighten Eindruck auf „Til Death do us Party“ hinterlässt. Die Welt verändern Crucified Barbara mit diesem ausfallfreien Scheibchen mit ziemlicher Sicherheit nicht, aber sie machen sie möglicherweise etwas angenehmer. Nämlich dann, wenn dieser Zweitling etwa auf einer Party zum Einsatz kommt, die bis zum Zeitpunkt X ungefähr so unterhaltsam war, wie Lack beim Trocknen zu zusehen. „Til Death do us Party“ unterhält einfach vorzüglich, funktioniert auf der Stelle und schafft es darüber hinaus sogar sich mit ein paar Songs ins Langzeitgedächtnis zu pflanzen. Schickes Teil!

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 30.01.2009