Crown of Glory "Spirit" - Plattenkritik / VÖ 20.02.2005

Crown of Glory stammen aus der Schweiz, betraten im Sommer 1998 die Welt der metallischen Musik und bewegen sich Soundtechnisch in der Schnittmengen zwischen Melodic und Power Metal. Für "Destiny", ihre erste Selbstproduzierte MCD, erhielt die Band im In- und Ausland durchwegs positive Reaktionen und dank sehr gutem Verkauf, ist sowohl die Erst- und Zweitauflage unterdessen vergriffen. Und nun wird mit "Spirit", eine zweite und abermals Selbstproduzierte MCD unters Volk gebracht, die durchaus die nötigen Qualitäten aufweist um an den Erfolg des Erstlings anzuknüpfen.

Mit dem treibenden Track "The Limit" (der auch auf Heavy Metal Nation II zu hören ist) wird die MCD schon sehr überzeugend eröffnet, wobei einem sofort die gelungene Produktion auffällt. Denn wo andere Eigenproduktionen an einem schwachen Sound kränkeln, können Crown of Glory mit einem amtlichen Sound aufwarten, der einem druckvoll entgegenschallt. Mit Song No.2 "Here we are", wird das Niveau des eröffnungstracks locker gehalten und vor allem das ausgedehnte Gitarrensolo, wird einem positiv in Erinnerungen bleiben. Danach gelingt Crown of Glory eine deutliche Steigerung, wird einem mit dem epischen "Salvation" ein echter Hammersong vorgelegt. Mit dem nötigen musikalischen Verständnis, werden bei diesem Song die Keyboard- und Gitarrenmelodien zu einem überzeugenden ganzen verschmolzen. Und auch "Art of payback" vermag auf ganzer Linie mehr als nur zu überzeugen, wobei vor allem der Variable und abwechslungsreiche Gesang hier zu überraschen vermag. Mit dem Titeltrack wird dann Niveautechnisch zwar ein Schritt zurück getan, was aber nicht heißen soll dass es sich dabei um einen schlechten Song handelt. Vielmehr bewegt sich "Spirit" auf dem Level von Track 1 und 2, bietet also musikalisch beste Unterhaltung und kann es nur nicht mit den beiden vorangegangenen Stücken aufnehmen. Ganz anders verhält es sich jedoch mit "Keep the flame", dem abschließenden Track und einer Hymne schlechthin. So als ob sich Crown of Glory das >Beste für den Schluss aufbewahrt haben, wird einem ein echter Hit präsentiert, der nochmals alle Stärken der Band bündelt. Vom gekonnten Gesang von Sänger Hene Muther, der gelungenen Keyboardarbeit von Philipp Meier, über die Drumfähigkeiten von Thomas Merz, bis hin zum überzeugenden Gitarrenspiel von Markus Muther und Hans "Hungi" Berglas oder auch Bassistin Ursula Dietrich, die ganze Band fährt hier nochmals zur Höchstform auf. Und wer schon Mal das vergnügen hatte die Band Live zu erleben, der wird mir zustimmen dass es sich bei diesem Song wohl um die Bandhymne schlechthin handelt. Somit wird diese MCD mit einem echten Kracher beendet, dem es sogar gelingt die anderen durchwegs starken und sehr starken Songs zu übertreffen.

Crown of Glory können mit "Spirit" auf ganzer Linie überzeugen, liefern jene Art von Melodic und Power Metal ab, der sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Dabei wird das Genre zwar nicht neu erfunden, oder um Innovationen erweitert, sondern um einen überdurchschnittlich guten und rundum gelungenen Beitrag bereichert. Und beim Anhören der CD wird einem bewusst, dass diese Band das Potenzial dazu hat sich in Zukünftigen Veröffentlichungen noch zu steigern. Somit bleibt nur zu kritisieren, dass die MCD mit sechs Songs ein wenig zu kurz geraden ist, da das vorhandene Material definitiv Lust auf mehr macht.

Wer nun dafür sorgen möchte dass auch "Spirit" schnellstmöglich Ausverkauft ist, der sollte Mal einen Besuch der Bandhomepage in Erwägung ziehen.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 22.10.2005