Crossfade “We all bleed” / VÖ 22.07.2011


 

 

Ein weiteres Comeback gilt es im Jahre 2011 zu feiern. Crossfade melden sich nach eingelegter (mehr oder weniger) Zwangspause zurück und liefern ganze fünf Jahre nach „Falling Away“ ihr drittes Studioalbum ab. Wir sprechen hier aber keinesfalls über ein 0815-Comeback-Album. Ganz im Gegenteil. Mit „We all bleed“ schmeißen die Herren eine Scheibe auf den Markt, die das Talent der Band nicht besser zum Ausdruck hätte bringen können ohne sich dabei dem typischen Kommerzklischee zu fügen.

Thematisch bewegen wir uns auf dem Gebiet der Verarbeitung des Geschehenen. Sänger und Songwriter Ed Sloan gewährt tiefe Einblicke in sein Leben und verarbeitet auf dieser Scheibe die Vergangenheit. Er nimmt uns mit auf seine Reise durch die Drogensucht, geplagt von Zweifeln an sich selbst und an dem, was er tat. Der Aufstieg, der Moment des „ganz oben“-Seins und der Genuss der daraus resultierenden, gegebenen Möglichkeiten, der Fall Crossfades und die sich daraus ergebene Depression – all daran lässt er seine Hörer teilhaben, ohne dabei an Ernsthaftigkeit einzubüßen. Scheinbar hat er genau darin sein Ventil gefunden. Viele haben es versucht, doch meines Erachtens hat es bislang keiner so gnadenlos ehrlich und verständlich zum Ausdruck gebracht wie Sloan.

Unabhängig vom eingeschlagenen Stil, ob nun heavy („Dead Memories“) oder mal im Midtempo angesiedelt („Prove you wrong“), Ed und seine Kollegen wissen zu gefallen. Mit Hooklines, die sich regelrecht im Kleinhirn einnisten, haben Crossfade ein Comeback der Extraklasse auf’s Parkett gelegt. Crossfade? Welcome Back!

 

Vanessa Voglwww.sounds2move.de