Cristal "Here we are" - Plattenkritik / VÖ: unbekannt 

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Cristal kommen aus der Hauptstadt Europas, aus Brüssel. Und in diesem Fall ist die Herkunft auch sehr bezeichnend für die Musik, denn Cristal spielen waschechten "Euro-Power-Metal", wie er noch vor ein paar Jahren in aller Munde war. Die Hoch-Zeit haben Cristal damit verpasst, was aber nicht weiter schlimm ist. Vor etwa drei oder vier Jahren währe "Here we are" nämlich sofort im Strom der Veröffentlichungen untergegangen. Der Vorteil an der ganzen Sache ist, dass Cristal aus den Fehlern ihrer Vorgänger lernen konnten, und offenbar haben sie diesen Vorteil gut genutzt. Die 5 Songs von "Here we are" erinnern mehr als einmal an Acts wie Heavenly oder frühe Sonata Arctica, allerdings ohne Kastraten-Gesang. Vom Songwriting versteht der Fünfer etwas, was sich vor allem beim Titeltrack, der auch gleichzeitig Opener ist, zeigt.

Wie für ihre Stilrichtung typisch legen Cristal sehr viel Wert auf das stetig präsente Zusammenspiel von Leadgitarre und Keyboard, dementsprechend viel Melodie gibt es hier zu hören, hier sei auch auf die sehr  guten Soli hingewiesen. Der Gesang von Fronter Jerôme ist auf alle Fälle noch ausbaubedürftig, jedoch für den Antang schon recht gut, zumal man durchaus einen Hauch von Eigenständigkeit erkennen kann. Etwas mehr Varianz gerade im Tempo-Bereich könnte der Band jedoch nicht schaden. Ein gutes erstes Lebenszeichen, wenngleich nichts wirklich spektakuläres.

Michael Bruns - http://www.sounds2move.de/ / 02.03.2006