Crashdiet „Generation Wild“ / VÖ 23.04.2010

 

 

„Generation Wild“ ist das dritte Album der schwedischen Hair Metal Band Crashdiet. Wikipedia verrät, dass die Herren bisher ebenso viele Sänger wie Alben hatten, nämlich drei. Offensichtlich hat man in den 2000ern in Skandinavien diese Art von Musik wiederentdeckt. Nach The Poodles und Wig Wam ist das schon die dritte nordische Haarsprayband, die mir in den letzten Jahren unterkommt und fast haar(haha)genauso klingt wie die jeweiligen Kollegen. Das Rezept: Kräftige Gitarren, einfach aufgebaute Songs, Refrains mit Hymnencharakter, hoher und rauer Gesang, Stampfrhythmen, und fertig ist die moderne Glam-Mischung.

 

Der Opener „Armageddon“ lässt es zunächst etwas verhaltener angehen, die Melodieführung zündet nicht so recht, aber das wissen die beiden Nachfolger „So Alive“ und „Generation Wild“ gekonnt zu toppen! In bester Bon Jovi Manier gibt es die genretypischen Chöre im Refrain zu hören, dazu rhythmische Gitarrenarbeit von Martin Sweet, der offensichtlich und erfreulicherweise Vito Bratta von White Lion als Vorbild hat und es sich natürlich nicht nehmen lässt, in jedem Song ein virtuoses Solo zu spielen. Im weiteren Verlauf offenbart „Generation Wild“ selbstverständlich keine großen Überraschungen. Es wird mal schneller (Down With The Dust), mal Skid Row (Native Nature), im letzten Drittel etwas schwächer, um dann mit „Beautiful Pain“ zum Schluss endlich die obligatorische Powerballade aus dem Hut zu zaubern, die das insgesamt gute Gesamtbild noch einmal abrundet.

 

Wer auf obengenannte aktuelle Kollegen steht, kann mit „Generation Wild“ nichts falsch machen und wer die allgegenwärtigen Vorbilder zu seinen Lieblingsbands zählt, sollte zumindest ein Ohr riskieren. Einfach ein (fast) durchweg gutes Album, nicht mehr und nicht weniger.

 

Nils Obergöker – www.sounds2move.de / 20.04.2010