Cradle of Filth „The Manticore & other Horrors“ / VÖ 02.11.2012

 

 

„Halloween's knocking on our doors! Time for some new Cradle of Filth!“ - Ähnliches werden sich wohl die Extreme Metaller aus Britannien gedacht haben, als es um den genauen Zeitpunkt der Veröffentlichung ihres neuesten Werkes „The Manticore & other Horrors“ ging. Wieder fiel die Wahl auf den Zeitpunkt des Kürbisfestes. Nun ist es also amtlich: Cradle of Filth sind wieder da. Bepackt mit ihrem 10. Studioalbum und satter Tracklist von (abergläubischen) 13 Songs vermitteln die Herren rund um Fronter Dani Filth eine unglaublich düstere Atmosphäre, die aber keinesfalls mit einer Herbstdepression in Einklang steht. Thematisch bewegt sich „The Manticore & other Horrors“ im fast schon mythischen Bereich – nicht anders lassen sich die vielen vielen Monstergestalten und Löwen mit Männerköpfen und Drachenschwänzen erklären. Klingt kitschig, ist es aber nicht! Ganz im Gegenteil – durch die orchestralen Klänge schaffen es Cradle of Filth, dass es dem Hörer bereits bei den ersten Klängen des Intros eiskalt den Rücken runter läuft.

 

Inbrünstige Vocals, tadelloses Instrumentenhandling und ein ziemlich rundes Gesamtpaket – Qualitäten, für die Cradle Of Filth seit Jahren bekannt sind und auch dieses Mal erneut unter Beweis stellen. Das Album an sich fällt härter, zwar konzeptionsloser (mir persönlich gefällt es einfach besser, wenn man einen Song als einzelnen betrachten kann und nicht aus dem Kontext reißt) und doch auf bestimmt-aggressive und dominierende Weise zielgerichteter aus. Das Songwriting fällt natürlich wieder sehr detailverliebt und dennoch packend aus, aber – ja es folgt ein aber – mit weniger Synthie-Schnick-Schnack. Insgesamt können Cradle Of Filth mit ihrer selbstinszenierten Version eines Mantikors definitiv Freunde des Extreme Metals begeistern, aber auch in Kreisen der Freunde atmosphärischer Songgebilde voll und ganz punkten.

 

Eingefleischte CoF-Fans werden nichts anderes von den Briten erwartet haben und werden durch die wirklich gelungene Kombination aus metallischen Klängen und düster-symphonischer Atmosphäre voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Definitiv einen Lauscher wert – nicht nur, aber vielleicht gerade an Halloween.

 

Vanessa Vogl – www.sounds2move.de