Corvus Corax "Venus Vina Musica" / VÖ 07.07.2006

 

 

Eine sehr interessante Mischung präsentieren CORVUS CORAX auf Venus Vina Musica, musikalisch noch breiter gefächert wie sonst. Eine gute Gelegenheit den ohnehin schon großen Zuhörerkreis um einiges zu erweitern. Ausserdem konnte man davon ausgehen, dass nach dem Bombastwerk "Cantus Buranus", die Könige der Spielleute sich nochmals übertreffen würden in puncto Sound. Dem ist nicht so und man hat in dieser Hinsicht einen Gang, oder auch zwei, runtergeschaltet. Ein durchaus positiver Aspekt.

 

So bewahren sich CORVUS CORAX ihre Authentitizität, wie man es von vorherigen Alben gewohnt war. Mittelalterliche Klänge dürfen ruhig etwas roher klingen und es bedarf keines sinfonischen Orchesters. Wie immer kommt es zum Einsatz von Dudelsack, Trommeln und allerlei antiken Instrumenten. Der Gesang bleibt dabei so gut wie ganz aus und wird, wenn überhaupt, in Latein vorgetragen. Das musikalische Repertoire ist diesmal allerdings noch ansehnlicher wie sonst schon, da man diesmal weitaus mehr "ungewöhnliche" Melodien eingebracht hat. Wie ein Streifzug durch fremde Kulturen ertönt "Venus Vina Musica" innerhalb der 12 Stücke. Das passt auch zum Konzept des Albums. Dort steht im Mittelpunkt die Odyssee eines fahrenden Spielmanns, der von dem Verlangen besessen ist, die sagenumwobene Tänzerin "Sanyogita" zu finden. Die Wanderschaft bringt ihn dabei durch Europa über Nordafrika und Kleinasien bis in die fernen Länder im Osten.

Ein typisches CORVUS CORAX - Album, aber auch irgendwie nicht. Genau das macht diese CD so interessant und unterhaltsam

 

Nino Liotta - www.sounds2move.de / 03.07.2006