Coronatus „Terra Incognita“ / VÖ 18.11.2011

 

 

Coronatus legen ein beachtliches Veröffentlichungstempo an den Tag. „Terra Incognita“ ist das 4. Album in vier Jahren – Respekt! Coronatus bewegen sich mit ihrem pompösen, aber verhältnismäßig bodenständigen Metal auf etwas ausgelatschten Pfaden, die Vorgängeralben „Fabula Magna“ und „Porta Obscura“ habe ich als recht durchschnittlich in Erinnerung. Etwas standardabweichend ist das Line Up, denn Coronatus arbeiten mit zwei Sängerinnen.


Fraglich, ob ich „Terra Incognita“ nach einiger Zeit anders in Erinnerung haben werde. Handwerklich gibt es gar nichts zu meckern. Coronatus schaffen es schon, ihre vielfältigen Einflüsse und Möglichkeiten in kompakte und stimmige Songs zu packen (z.B. beim Titeltrack „Terra Incognita“), allerdings klingt das Album auf seiner ganzen Länge von ca. 55 Minuten so ecken- und kantenlos, dass sich auch nach vielen Hördurchläufen nicht viel im Hirn festsetzen mag. Das ist insofern schade, als dass es im Bereich des symphonischen Metal so unglaublich viele miese Bands mit mehr medialer Aufmerksamkeit gibt. Andererseits habe ich auch ständig das Gefühl, dass Coronatus noch nicht bereit sind, sich mit größeren Bands á la ältere After Forever (ach ja…), Nightwish u.ä. messen zu können. So gibt es zum Beispiel in „Saint Slayer“ tolle Gitarrenriffs auf die Ohren, während die breakdurchzogene Songstruktur Härte und Spannung gar nicht erst entstehen lässt. „In Signo Crucis“ schmeißt mit Chören und orchestralen Einflüssen nur so um sich, für mich vielleicht das stärkste Stück auf „Terra Incognita“. Bei „Traumzeit“ arbeiten Coronatus mit Violinen, die Instrumentalfraktion arbeitet in rhythmischer Hinsicht etwas alternativer.


Ich fände es gut, wenn Coronatus zum einen ihre Gitarren etwas mehr braten lassen und zum anderen auf mehr Spannungselemente in ihrem Songwriting setzen würden. Das Potenzial dafür ist meiner Meinung nach vorhanden und die Ideen auch – also auf geht’s.

 

Christian Stiewe - www.sounds2move.de