Concept Chaos „Sedativa“ / VÖ 14.10.2011


 

 

Wieder mal was aus der Rubrik „Gebt dem Nachwuchs eine Chance“. Denn keiner wüsste es besser als ich (wer sonst? Red ;-)), dass junge Bands gehört werden wollen und sollen. So auch Concept Chaos aus München. Die haben natürlich noch lange nicht den Bekanntheitsgrad von Alfons Schubeck, aber rund um München und natürlich auch im Rest von Bayern sind sie bereits durchaus ein Begriff.

Nachdem man 2009 in Eigenproduktion die Scheibe „Dead End“ mit 11:36 Minuten Spielzeit (immerhin!) am Start hatte, war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis der erste Plattenvertrag und somit das erste Album das Licht der Welt erblicken würde. So geschehen, liegt mir das mit elf Tracks bestückte Werk „Sedativa“ jetzt vor, und die Band scheint gewillt, auch über die Grenzen Bayerns hinaus an Bekanntheitsgrad zu gewinnen. Stilistisch bewegt man sich im Rock/Modern Rock Bereich. Spätestens ab dem zweiten Track „Therapy“ wird klar wo die Reise hingeht, denn man klingt meiner Meinung nach schon sehr stark nach den frühen Guano Apes. Was kein Vorwurf sein soll - im Gegenteil - zumal besagte Band mit ihrer letzten Produktion sich mehr mit der Radiotauglichkeit ihrer Songs und weniger dem Crossover beschäftigte. Die Stücke von Concept Chaos klingen trotz allem frisch, nichts Angestaubtes oder Aufgewärmtes, und irgendwie bringt man seinen eigenen Stil also doch zur Geltung. Allem voran steht, wie sollte es auch anders sein, eine Sängerin, die ihr Handwerk versteht. Obwohl man sagen muss, dass bei „Dead End“ noch mit zwei Sängerinnen agiert wurde, was dem ganzen natürlich noch mehr Ausdruck verlieh.

Ohne um den großen Brei herum zu reden ist „Sedativa“ absolut hörenswert. Für meinen Geschmack hätte die Scheibe eine fettere Produktion verdient, um dem Gesamtwerk mehr Druck zu verleihen. Zum anderen wäre es wünschenswert, noch mal in Sachen Riffing und Gitarrensoli und natürlich auch bei der Kreativität allgemein eine Schippe drauf zulegen. Aber Moment, wir reden hier von der ersten richtigen Produktion der Band. Und ich weiß selber nur zu gut, dass man zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem Höhepunkt der kreativen Schaffenskraft ist. Ich möchte diese Weißbier geschwängerte Review abschließen mit den Worten eines weiteren Münchner Originales. Und zwar des einzigen und wahren Kaisers: „Schau´n mer mal“ wo die Reise hingeht.

 

Der Richterwww.sounds2move.de