Comeback Kid „Symptoms & Cures“ / VÖ 27.08.2010

 

 

 

Für Feinrippträger und Gangshout-Fetischisten fängt die zweite Jahreshälfte direkt mal mit zwei satten Ausrufezeichen an. Nicht nur dass Terror bald eine neue Rille vorlegen, auch die heißen Verfolger Comeback Kid versuchen mit ihrem neuesten Streich an Boden gut zu machen. Konkurrenz belebt wie immer das Geschäft.

 

Um den wenigen in der Zuschauergunst noch etwas weiter vorne liegenden Bands den heißen eigenen Atem in den Nacken zu hauchen, ziehen Comeback Kid auf „Symptoms & Cures“ wieder mal gerne ihren von den bisherigen Alben bekannten Melodie-Joker (selbstredend ohne in irgendeiner Form weich oder anbiedernd zu klingen!). Der Ober-Trumpf ist dabei das unglaublich gefällige, das Langzeitgedächtnis blitzkriegartig überfallende „G.M. Vincent & I“, das mit punkiger Schlagseite und Mitsinggalore einfach nur Spaß macht – Gassenhauer! Aufgrund der Tatsache, dass besagte Nummer eine unbestrittene Großtat ist, liegt die Messlatte für die anderen zehn Stücke natürlich weit oben; und bleibt unerreicht. Ausfallerscheinungen gibt’s aber auch nicht, dafür diverse Songs, die in der Bühnenversion für ordentlich Körpergulasch sorgen werden. Comeback Kid rocken, moshen, brüllen und riffen sich durch schweißtreibende 40 Minuten und gehen dabei kaum vom Gas (der Titeltrack setzt verstärkt auf Atmosphäre, was gut funktioniert) und nehmen schon gar keine Gefangenen. All das ist ziemlich genau der Stoff, den sich die Fans erhofft haben und nun selbstverständlich auch vorgesetzt bekommen. Melodischen, unüberhörbar auch im Punk verwurzelten Hardcore eben, der sich qualitativ absolut auf Augenhöhe mit dem Vorgänger „Broadcasting…“ befindet.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 25.08.2010