Coheed and Cambria „Year of the Black Rainbow“ / VÖ 09.04.2010

 

 

 

Am herausragenden Status von Coheed and Cambria möchte ich gar nicht erst versuchen zu rütteln. Und dennoch blieb das letzte Album „No World for Tomorrow“ aus heutiger Sicht hinter den Erwartungen zurück. Es fehlte schlicht und ergreifend einfach die Magie der Vorgängeralben, wobei es im Vergleich – vor allem mit „Good Apollo“ – so ziemlich jedem Album schwer gefallen wäre, mitzuhalten.

 

Und jetzt kommt „Year of the Black Rainbow“ um die Ecke und schafft dies tatsächlich. Zumindest fast. „No World for Tomorrow“ wird auf jeden Fall locker überholt, wofür nicht nur die beiden Hits „We are Juggernauts“ und „The Broken“ (schielt fast schon in Richtung „Welcome Home“-Niveau!) den Grundstein legen. Coheed and Cambria haben wieder mehr Feuer im Hintern und spielen ihre Trümpfe auch wieder gekonnter aus. Man hat einfach von der ersten Sekunde an das Gefühl, dass die New Yorker wieder mit voller Entschlossenheit bei der Sache sind, was sich im gewohnt mitreißenden Mix aus Prog Metal, großer Theatralik und der unverkennbaren Stimme von Claudio Sanchez so wundervoll nachzeichnen lässt. Ob man dabei wirklich dem inhaltlichen Konzept folgen will oder kann, das Coheed and Cambria seit der ersten Veröffentlichung mit jedem Album weiterspinnen, ist währenddessen nur ein Bonus für die Die-Hard Fans. Alle anderen können sich mit „Year of the Black Rainbow“ und seinen Vorgängern auch einfach treiben lassen und am Händchen der Band für große Momente erfreuen. Einen solchen präsentiert etwa das rassige „World of Lines“, angesichts dessen man der Band auch ihre hin und wieder auftauchenden verschrobenen Momente locker verzeiht. Wirklich Nachsicht walten lassen muss man bei Album Nr. 5 aus dem Hause Coheed and Cambria aber nun wirklich nicht, denn was das Quartett anfasst, hatte schon immer Hand und Fuß. Da bildet dieser Silberling keine Ausnahme.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 14.04.2010