Clawfinger "A Whole Lof of Nothing" / "Zeros & Heroes" / VÖ 24.11.2006

Clawfinger braucht man wohl nicht mehr vorzustellen, sollte es doch allgemein bekannte sein, dass diese Band zu den Pionieren des Crossovers gehört. Mit ihrem 92er Debütalbum "Deaf Dumb Blind" und dem 94er Nachfolgerwerk "Use Your Brain" spielte sich die schwedisch-norwegische Formation damals in die Herzen von so manchem Crossover-Fan. In den Jahren darauf hatte die Band mit Popularitäts- und Erfolgsverlust zu kämpfen, verkaufte sich das selbstbetitelte Drittwerk lange nicht so gut wie die beiden Vorgänger. Erst mit ihrem 2001 veröffentlichten vierten Album "A Whole Lof of Nothing" konnte die Band verlorenen Boden wieder gut machen, während das zwei Jahre später folgende "Zeros & Heroes" abermals hinter den Erwartungen zurückblieb. Dennoch konnten Clawfinger danach einen Vertrag bei Nuclear Blast uterschreiben, die 2005 das bisher letzte Werk der Band "Hate yourself with Style" auf den Markt brachten.

GUN, das ehemalige Plattenlabel von Clawfinger, legt pünktlich zur Weihnachtszeit nochmals jene beiden Alben auf, die die Band unter ihren Fittichen veröffentlicht hat. Dabei wird man sowohl bei "A Whole Lof of Nothing" wie auch bei "Zeros & Heroes" vergebens nach Bonussongs oder sonstigen Zusatzmaterial suchen, da einfach beide Alben in ihrer regulären Version in einen stabilen Schuber gepackt werden. Somit ist dieses Doppelpack für Fans gänzlich uninteressant, da sie so oder so schon beide Alben ihr Eigen nennen, aber für Leute die mit Clawfinger noch nicht vertraut sind, könnte dieses "zwei zum Preis von einem" Angebot durchaus verlockend sein. Bekommt man doch vor allem auf "A Whole Lof of Nothing" starken und teils extrem eingängigen Crossover geboten, der nicht nur mit mächtig krachenden Gitarren, sondern auch mit tiefgründigen Texten zu gefallen weiß. Songs wie "Out To Get Me", "Nothing Going On", "Are you Man Enough", "Don't look at me" oder auch "Vienna" werden wohl nicht mehr so schnell die Gehörgänge des Hörers verlassen. Bedauerlicherweise können die Songs auf "Zeros & Heroes" dieses Level nicht halten, da es dem Album eindeutig an der Hitdichte von "A Whole Lof of Nothing" mangelt. Zwar bekommt der Fan immer noch solide Songkost der Marke "Recipe For Hate", jener Song wurde damals für das Matrix Videospiel ausgekoppelt, was aber nicht darüber hinwegtäuscht, dass Clawfinger mit "Zeros & Heroes" einen Qualitätsschritt zurück gemacht haben. Von daher würde ich "A Whole Lof of Nothing" als sehr gutes Album, und "Zeros & Heroes" als nur solides Album einstufen. Für Leute, die beide Alben noch nicht ihr Eigen nennen, ist dieses Doppelpack durchaus eine feine Sache. Bekommt man doch viel Musik für wenig Geld, was ja wohl jedem Musikliebhaber noch so recht sein sollte.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 10.12.2006