Children of Bodom "Are you Dead yet?" - Plattenkritik / VÖ 19.09.2005
Nachdem mit der "Trashed, Lost & Strungout" EP eine kleine Überbrückung, aber auch ein
Appetitanreger auf das neue Album veröffentlicht wurde, hat das warten nun endlich ein Ende. Die Finnen um Frontmann Alexi
"Wildchild" Laiho präsentieren ihr fünftes vollständiges Studioalbum und fragen darauf ganz unverblümt
"Are you Dead yet?".
Im Grunde kann man diese CD-Besprechung relativ kurz fassen, denn nur wo Children of
Bodom drauf steht, ist auch Children of Bodom drin. So wird im Grunde der Weg beschritten, der sich
schon seit langem abgezeichnet hat und schon mit "Trashed, Lost & Strungout" vorgegeben wurde. Was soviel heißt wie, dass
weiterhin eine höchst melodiöse Art des Death Metals gespielt wird, beim dem auch Versatzstücke aus dem Thrash Metal und ein
leicht punkig rotziger Touch herauszuhören ist.Die Songs sind weniger "süßlich" wie z.B. noch zu "Follow the Reaper" Zeiten,
da das Keyboard nicht so Dominant erscheint und man lieber auf eine fette Gitarrenwand setzt, die auch ordentlich aus den
Boxen knallt. Dennoch wird natürlich weiterhin auf die Keyboardkünste von Mr. Warman gesetzt, der in so manchem Lied seine
unverkennbaren Spuren hinterlässt, nur einfach auf eine subtilere Art. Im Allgemeinen erschließen sich einem die Songs nicht
gleich beim ersten Hördurchgang, sondern es benötigt ein paar Durchläufe bis das Album richtig zündet. So fand ich das Album
am Anfang eher leicht durchwachsen, da sich kein Song festzusetzen vermochte und sich somit auch kein richtiger Hit
abzeichnete. Doch mit jedem Hördurchgang wuchs das Album in meiner Gunst, wobei ich dennoch erwähnen möchte dass
Children of Bodom damit nicht an die alten Grosstaten heranreichen können. Es fehlt dem Album einfach die nötige Klasse,
so gelingt es Are you Dead yet? auch nicht das Vorgängerwerk "Hate Crew Deathroll" zu übertrumpfen. Dennoch ist das
Album beileibe nicht schlecht, sondern im Grunde verdammt stark und kurzweilig geraten und man wird auch keinen schlechten
Song ausfindig machen können. Vom eröffneten "Living Dead Beat", über "Punch Me I Bleed", "In Your Face",
"Bastards of Bodom" bis hin zu "We're Not Gonna Fall", bietet das Album nur Songs die ordentlich die Bude rocken.
Jedoch muss noch bemängelt werden, dass mit "Trashed, Lost & Strungout" der Titeltrack der gleichnamigen EP
wiederverwertet wird, anstatt die CD mit einem weiteren brandneuen Song zu bereichern. Dies ergibt einen Punktabzug für
Are you Dead yet?, das mit einer Spielzeit von 37 Minuten so oder so nicht sonderlich lange geraten ist.
Zum Schluss fasse ich mich kurz, möchte nur noch sagen dass alle Children of Bodom
Fans sich dieses Album ohne großes Zögern zulegen können. Denn Are you Dead yet? bietet gewohntes Children of
Bodom Niveau, es wird auf Experimente und Neuerungen verzichtet und somit der richtige Stoff für alle Anhänger der
Band serviert, auch wenn insgesamt der ganz große Wurf ausbleibt.