Chaoswave "The White Noise Within" - Plattenkritik / VÖ 06.01.2006

Betrachtet man sich die Biographie der Italienischen Band Chaoswave ein wenig näher, so wird man feststellen, dass die Formation 2003 vom dänischen Gitarristen Henrik 'Guf' Rangstrup gegründet wurde. Schon alleine diese Tatsache, dieser kleine Widerspruch an sich, dass eine Italienischen Formation von einem Dänen ins Leben gerufen wird, sollte der Band eine gewisse Aufmerksamkeit einbringen. Und wenn das nicht klappen sollte, dann wird die Musik wohl ihr übriges tun. Vermag jene doch durch und durch zu überzeugen, was nicht selbstverständlich ist, wenn man bedenkt, dass es sich beim vorliegenden "The White Noise Within" um das erste Full Lenght Album handelt.

Irgendwo in der Schnittmenge zwischen Nevermore, Meshuggah and Lacuna Coil, bewegt sich der Sound den Chaoswave zelebrieren. So erinnert z.B. das gesangliche Wechselspiel zwischen Sängerin Giorgia Fadda und Sänger Fabio Carta, oft an die Landsleute von Lacuna Coil. Während die Gitarrenarbeit eindeutig härter und aggressiver ausfällt und somit oft, eher in Richtung Nevermore und Meshuggah tendiert. Jedoch sollte man nun nicht dem Irrglauben verfallen, dass es sich bei Chaoswave um eine Identitätslose Band handelt, die sich musikalische Elemente einfach so zusammenklaut. Denn das ist eindeutig nicht der Fall, da die angesprochenen Bands eher als Orientierungspunkte und nicht als direkte Beeinflussungsquelle dienen und sich Chaoswave, vielmehr eine ganz eigene musikalische Nische zurechtgebastelt haben. Und in dieser Nische macht man der Band so schnell nicht was vor, da hier eindeutig wahre Könner am Werke sind. Nicht nur dass die sich Songstrukturen durch und durch Metallisch präsentieren, oft der pure und messerscharfe Gitarrenriff regiert, sondern auch in Sachen Groove kann die Band vollends überzeugen, wobei so manche große Band sich davon ruhig ein Stück abschneiden könnte. Zusätzlich, um den Songs ein gesundes Mass an Abwechslung zu bescheren, werden auch immer wieder Progressive Passagen eingebaut, die sich in verschiedenen Tempo- und Melodiewechseln oder auch ruhigeren Momenten äußern und vom überdurchschnittlichen Können dieser Band berichten. Und als ob das noch nicht genug wäre, muss man Chaoswave auch noch ein Talent für wahre Hammersongs wie "Mirror", "The Wasteland of Days", "Paint the Poet Dead" ,"Swept Away" oder "See Nothing Hear Nothing Say Nothing" attestieren, die auch nach mehrmaligem Anhören nicht langweilig werden und immer wieder neue Details offenbaren.

"The White Noise Within" ist ein wahrer Geheimtipp für alle Fans, die sich gerne Mal wieder was wirklich Gutes zu Gemüte führen wollen. Auf alle Fälle sollte man sich den Namen Chaoswave merken, da man von dieser Band noch grosses erwarten kann.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 30.05.2006