Chaoswave „Dead Eye Dreaming“ / VO 06.03.2009

The White Noise Within“, das erste Album von Chaoswave, war in Sachen Komplexität schon kein Kind von Traurigkeit. Mit dem Nachfolger, der auf den Namen „Dead Eye Dreaming“ hört, setzt die italienische Formation jedoch noch einen drauf.

Ich habe persönlich ja nichts gegen anspruchsvolle Musik. Doch wenn wie im Fall von „Dead Eye Dreaming“ vor lauter Komplexität die Unterhaltung vergessen wird, dann zückt meiner einer schon mal die rote Karte. Zwar präsentieren sich Chaoswave auf ihrem zweiten Album in absolut handwerklicher Top-Form, aber beim Songwriting wäre weniger definitiv mehr gewesen. So ist es für den Hörer teilweise fast ein Ding der Unmöglichkeit einen Zugang zu den einzelnen Songs zu finden, da oftmals nur des Selbstzwecks wegen musiziert wird und eine durchgängige oder auch eingängige Melodieführung nur minimal auszumachen ist. Vor allem zum Schluss hin ziehen sich somit gewisse Songs fast schon endlos scheinend in die Länge, was noch viel schwerer wiegt, wenn man bedenkt, dass sich alle Songs auf diesem Album in einer eigentlich gut goutierbaren Länge zwischen vier und sechs Minuten bewegen. Aus meiner Sicht ist „Dead Eye Dreaming“ daher zwar kein Totalausfall, aber dennoch sei dieser musikalische Mix zwischen Nevermore und Lacuna Coil nur den ganz hartgesottenen Musikfans empfohlen, die auch ohne einen offensichtlichen Unterhaltungswert auskommen.


Nando Rohner – www.sounds2move.de / 20.04.2009