Catamenia „Location: COLD“ / VÖ 25.08.2006

 

 

Das 2005er Album „Winternight Tragedies“ der Finnen Catamenia erhielt gute Kritiken und stellte auch die Fans mehr als zu Frieden. Ihr siebter Output „Location: COLD“ soll nun dort anknüpfen wo „Winternight Tragedies“ aufhörte.

 

Als „Nordic Metal“ beschreiben Catamenia ihren Stil. Darunter werden sich viele sicherlich nichts vorstellen können. Catamenia spielen finnischen Black Metal, wobei man die finnische Schlagseite durchaus heraushören kann. Wo ihre norwegischen Kollegen rau durch die Wälder knüppeln tauchen bei den Finnen Melodien auf, die an ihre Landsmänner von Children Of Bodom denken lassen. Für viele ist das sicherlich abschrecken, weil sie jetzt viel Gefiedel und Gedudel erwarten, was hier erwartungsgemäß auch zu Genüge vorkommt. Zum Glück allerdings nur in der abgespeckten Version ohne kitschige Keyboardsounds, wie man sie bei den Bodomkindern regelmäßig hört. Gedrosseltes Tempo wie bei „The Day When The Sun Faded Away“ steht Catamenia irgendwie besser zu Gesicht und macht den Song auch zum Höhepunkt des Albums. Was Catamenia auch von „richtigem“ Black Metal unterscheidet, ist, dass klare Gesänge hier relativ häufig vorkommen. Nicht nur passagenweise wie zum Beispiel bei Dimmu Borgirs  „Progenies Of The Great Apocalypse“, sondern auch mal fast über die komplette Länge eines Songs wie bei „Coldbound“. Das W.A.S.P.-Cover „I Wanna Be Somebody“ hätte man sich übrigens sparen können.

 

Mit „Location: COLD“ haben Catamenia ein recht gutes Album zusammengezimmert. Allerdings wird es nicht jeden Black Metaller bedingungslos ansprechen. Wer nur auf rauen Black Metal der Marke Mayhem, Gorgoroth oder Marduk steht, der ist hier mehr als nur fehl am Platze. Alle anderen Sympathisanten dieser Musikrichtung könnten hier ein neues Leckerli gefunden haben.

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 20.08.2006