Capitollium "Bloodfall Of Flesh" / VÖ 07.07.2008

 

 

Ukraine und Black Metal? Hmmm, na gut ich gehe unvoreingenommen an dieses Album heran und stelle fest, dass mit dem Hinweis auf dem Werbezettel der Plattenfirma auch schon alles Relevante gesagt ist: “Symphonic Dark Metal aus der Ukraine für Fans von Septic Flesh, Dimmu Borgir und Anorexia Nervosa”.

 

Fürwahr, „Schnittmenge“ aus den 3 genannten Bands trifft den Kern. Die ganze Mischung dann 1-2 Klassen schlechter als die Originale und schon hat man Capitollium´s „Stil“ einigermaßen treffsicher beschrieben. Gelegentlich höre ich in den orchestralen Arrangements noch ältere Cradle Of Filth-Einflüsse heraus. Außergewöhnlich ist hier wirklich nur das Ursprungsland. So dümpelt der Opener, der zugleich auch Titeltrack ist, relativ solide, aber zeitgleich sowas von unspektakulär einher. Raserei, mächtige Keyboardwände, Gitarrensoli, genretypisches Gekrächze – die ist ja ganz nett, aber ich bin hier so dermaßen schnell satt, weil ich alle Stilelemente bereits bei anderen Bands in weitaus besserer Form gehört habe. Capitollium sind dabei nicht einmal Neulinge, „ Bloodfall Of Flesh“ ist bereits ihr 4. Album; genügend Zeit für eine eigene Stilfindung wäre also gewesen. „Nihil Versus Dei“  bestätigt die Eindrücke des Opener, ebenso die folgenden Tracks. Erwähnenswert wären phasenweise technische Elemente, die meistens in Form von vertrackteren Gitarrensoli auftreten – wie etwa beim Opener.

 

Capitolliums neues Werk ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben. Angesichts des gesichtslosen Stiles befürchte ich, dass dieses Album in der Masse versinken wird – und ich kann darüber noch nicht einmal sonderlich trauern.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 26.06.2008