California Breed „California Breed” / VÖ 16.05.2014

 

 

Was erwartet man, wenn ein bekannter Altrocker, der talentierte Sohn des vielleicht besten Rockschlagzeugers um 1970 herum und ein weitgehend unbekannter Gitarrist ein Album unter dem Namen „California Breed” veröffentlichen? Mit Kalifornien werden vor allem zwei Arten von Musik eng verbunden: Thrash Metal und eingängiger Hard Rock. Dreimal dürft ihr raten, was man hier zu hören bekommt....

 

Die Herren Hughes, Bonham und Watt liefern im Prinzip genau die Platte ab, die man erwarten konnte. Und irgendwie dann doch nicht, denn „California Breed” klingt nicht nach Deep Purple, Led Zeppelin oder Black Sabbath, nicht nach aufgewärmten Klassikern und auch nicht nach der typisch kalifornischen Musik der Achtziger um Mötley Crüe, Guns 'n' Roses und Konsorten.

 

Dieses wunderbare Album klingt frisch, modern, sommerlich, eingängig und hat trotzdem ausreichend Eier, um auch hartgesottene Rocker zu begeistern. Die erste Single „Sweet Tea” ist klug gewählt, steht sie doch stellvertretend für den Stil des Albums und geht ähnlich ab wie „The Grey” oder „Spit you out”. Zwischendurch wird das Tempo variiert, was mir persönlich teilweise zu sehr ins Psychedelische abdriftet („Invisible”), bei den Powerballaden „Breathe” und „All falls down” aber hervorragend funktioniert.

 

Insgesamt gibt es auf „California Breed” deutlich mehr starke als schwache Nummern. Das Album passt perfekt zum Sommer, der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist geschickt gewählt, ebenso wie die starke Auskopplung „Sweet Tea”. Die Mischung macht es, könnte man hier meinen. Routine und Erfahrung stehen Frische und Unbekümmertheit gegenüber. Genau aus dieser Mixtur haben drei Männer ein sehr gutes Rockalbum eingespielt.

 

Nils Obergöker - www.sounds2move.de