Caliban „The Awakening“ / VÖ 25.05.2007

 

 

Nicht mal anderthalb Jahre nach dem letzten Output „The Undying Darkness“ und haufenweise Konzerten erscheint mit „The Awakening“ das neue Caliban-Album. Unsere Helden aus dem Ruhrpott haben sich die Kritik von Seiten der Fans über das zu emo-lastige letzte Album zu Herzen genommen.

 

Es fällt schon während des ersten Hördurchgangs auf, dass Caliban wieder an Härte gewonnen haben, es aber auch nicht verlernt haben, Melodien in die Songs einzubauen. Der Anteil an Klargesang wurde ebenfalls auf fünf der 12 Songs heruntergefahren. Dafür sind selbige aber besonders gut geworden. Beste Beispiele hierfür sind die erste Single „I Will Never Let You Down“ oder „My Time Has Come“, welches im Refrain dann doch recht emo ist von den Gitarren und Schlagzeug her, aber durch Andys Gekreische wird der Anflug von Harmonie auch gleich wieder zerfetzt und es wird weiter die Thrash-Keule bedient. Insgesamt ist das neue Material nicht nur aggressiver sondern auch vielseitiger und sogar komplexer. Natürlich werden hier keine Dream Theater oder Rush-Dimensionen erreicht, will man auch nicht, aber die Songs gehen trotzdem nicht mehr sofort ins Ohr. Oft werden verschiedene Klangfarben verwendet: besagter Emo-Refrain bei „My Time Has Come“, das lange Klavier-Thema von „The Awakening“ oder generell diese gewisse Epik, die ihren Weg in die Songs gefunden hat.

 

Caliban haben den Spagat zwischen der Härte von „Shadow Hearts“, den Riffs von „The Opposite From Within“ und der Melodik von „The Undying Darkness“ geschafft und ein großartiges Album vorgelegt, welches nur so vor geilen Songs strotzt. „The Awakening“ ist äußerst vielschichtig und bildet doch eine Einheit. Ganz großes Kino was die fünf Herren von Caliban hier abgeliefert haben!

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 20.05.2007