Cadaverous Condition "To the Night Sky" / VÖ 29.09.2006

Ab und zu ist es schon zum Mäusemelken. Da bemüht sich eine Band wie Cadaverous Condition darum, sich aus der Masse der Veröffentlichungen abzuheben und was Neues zu kreieren. Und was passiert? Da kommt so ein neunmalkluger sounds2move-Schreiberling wie ich es bin, der den Mut zur Innovation nicht mit lobenden sondern mit kritischen Worten bedenkt.

Im Grunde bin ich einer jener Menschen, die musikalische Innovation mit einem freudigen Lächeln begrüßen. Gewinnt "unsere" Musik dadurch doch deutlich an Spannung und Frische, vorausgesetzt dass diese Neuerungen auch dementsprechend überzeugend Umgesetzt werden. Und genau das ist der Punkt in dem "To the Night Sky" Grund zur Kritik aufwirft. Scheitern Cadaverous Condition doch an ihren eigenen musikalischen Ambitionen, da ihr Mix aus Death Metal und akustischen Folk-Einlagen keinen wirklich homogenen Eindruck hinterlässt. So versteht die Band zwar zweifellos ihr todesmetallisches Handwerk und liefert auf "To the Night Sky" durchgehend grundsolide Kost ab. Aber trotzdem wird man vergebens nach einem wirklichen Hit suchen, da es den Kompositionen eindeutig an einprägsamen Momenten mangelt. Das gilt auch für die von einer Akustikgitarre begleiteten Folk-Songs, die zusätzlich auch nicht so recht ins Gesamtkonzept passen wollen. Und als ob das nicht schon genug wäre, so muss auch festgehalten werden, dass die Folk-Songs mit ihrem Death Metal Gesang teilweise auch einen unfreiwillig komischen Eindruck hinterlassen. Frohlockende Akustikklänge und grunzender Death-Gesang sind halt schon eine sehr merkwürdig anmutende Kombination, wobei in dieser Form auch eine Coverversion des Bonnie Prince Billy`s Songs "Black" vorgetragen wird. Nun kann es natürlich sein dass Cadaverous Condition einfach zu "Innovativ" für mich sind, mit ihrer Musik meinen musikalischen Horizont überfordern. Dennoch ändert das nichts daran, dass ich mir beim Anhören des Albums oft ein schmunzeln nicht verkneifen konnte, da ich mit diesem Album nicht so recht warm werde und es für mich im Grunde auch nichts wirklich weltbewegendes zu bieten hat.

Aus meiner Sicht ist "To the Night Sky" ein entbehrliches Album, das man nicht unbedingt gehört haben muss. Sowohl auf dem Death Metal wie auch auf dem Folk Sektor gibt es genug andere Alben, die es eher wert sind gehört zu werden.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 04.10.2006