Bullet for My Valentine "The Poison" - Plattenkritik / VÖ 30.09.2005

Mit der EP "Hand of Blood" gelang Bullet for My Valentine ein sehr ordentlicher und auch wuchtiger Einstieg in die Metalcore Szene. Nun wird mit The Poison das erste komplette Album nachgeschoben und wie schon auf der EP, hält sich die musikalische Originalität dabei in Grenzen. Was heissen soll, dass Bullet for My Valentine sich auf keinerlei Experiment einlassen und denn auf "Hand of Blood" eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen. Das ist im Grunde auch gut so, da die Band das nötige Können und die Power besitz um Genrefans mit ihrem Sound zu überzeugen. Der Mix aus Emo- und Metalcore mag zwar nicht neu sein, wird aber hier in einer äusserst kompetenten Umsetzung dargeboten und lässt so manchen Nackenbrechersong entstehen. So wird eine mächtige Gitarrenwand aufgebaut, durch die immer wieder der Gesang durchbricht, der wie gewohnt teils Klar und dann wieder voller Aggression ertönt. Dabei gehen Bullet for My Valentine im Vergleich zur EP teils eingängiger vor, was auch ein Garant dafür ist, dass man gewisse Songs so schnell nicht mehr vergisst. Sicherlich wird diese Eingängigkeit von vielen als kommerzielle Anbiederung angeprangert werden, wobei dieser Kritikpunkt nicht ganz abwegig erscheint und durchaus seine Berechtigung hat. Doch muss man bedenken, dass Metalcore unterdessen definitiv zur Kommerziellen Musik geworden ist, und sich somit die Bands zwangsläufig dem Massengeschmack anpassen. Und wenn dabei so überzeugende Songs wie 4 Words (To Choke Upon), Hit the Floor, All These Things I Hate (Revolve Around Me), Room 409 oder The End rauskommen, dann kann einem diese Anbiederung wohl nur recht sein. Mit Cries in Vain findet man noch einen Song von der EP vor, wobei man aus meiner Sicht lieber noch einen neuen Song hätte draufpacken können, als altbekanntes wiederzuverwerten.

So bleibt unterm Strich ein sehr kurzweiliges und solides Album, das vor allem den Fans der EP gefallen wird, da hier dasselbe Qualitäts-Niveau anzutreffen ist. Alle anderen die so oder so mit der Band nichts anfangen können, sollten sich das Reinhören von Anfang an ersparen. Während solche die noch nichts von der Band gehört haben, durchaus ein Ohr voll riskieren können.

Nando Rohner –www.sounds2move.de/ / 22.09.2005

 

PS: Leider wurde uns zur Besprechung kein vollständiger Tonträger zur Verfügung gestellt. Von daher kann es in Sachen Track-und Titelliste zu Unstimmigkeit mit dem fertigen Produkt kommen. Wir hoffen und bitten um euer Verständnis.