Bullet for my Valentine „Live at Brixton“ / VÖ 27.10.2006

 

 

Nach ihrem Album „The Poison“ und einer Hand voll EPs gab es nur noch eine Lücke im Veröffentlichungskosmos der Waliser Publikumslieblinge Bullet for my Valentine: Den DVD-Markt. Dieser wird jetzt mit der neuen DVD „Live at Brixton“ bedient, der die Herren bei einer ausverkauften Show in der Londoner Brixton Academy zeigt.

 

Dabei konnte das Quartett aus den Vollen schöpfen. Die Verkäufe laufen super, die Konzerte sind voll und damit sind auch die technischen Voraussetzungen für „Live at Brixton“ auf angenehm hohem Niveau. Absolut auf dem neuesten Stand präsentieren sich Bild und Ton hier. Der Sound ich fett und druckvoll, die Bilder abwechslungsreich und gestochen scharf. Soweit so gut. Es gibt aber auch einen offensichtlichen Punkt an dieser DVD, der dem Zuschauer ein wenig sauer aufstößt. Denn mit nur einem Album im Rücken mangelt es der Setlist natürlich ganz klar an Überraschungen. Vielleicht hätte man sich als Leckerli eine der Coverversionen von der „Tears don’t fall“ Single vornehmen sollen, die der jungen Band sicher auch live gut zu Gesicht gestanden hätte. Als Entschädigung gibt es aber immerhin eine umfangreiche Bühnenproduktion, inklusive Rampen und Feuerwerk. Auch das erwartungsgemäß sehr junge Publikum wurde packend eingefangen und so fliegt die Kamera mal über die Köpfe der Kids hinweg, läuft in der ersten Reihe Spalier oder zeigt den Moshpit aus der Vogelperspektive. Das alles macht „Live at Brixton“ zu einem dynamischen audio-visuellen Vergnügen, bei dem natürlich auch die gesammelten Musikkurzfilme zu „Hand of Blood“, „Suffocating under Words of Sorrow“, „All these Things I hate“, „4 Words“ und „Tears don’t fall“ nicht fehlen dürfen.

 

Um das Volumen der DVD auszureizen haben die Bullets noch einiges an Bonusmaterial dazugepackt, u.a. ein Behind-the-Scence, eine Tourbusführung und verwackelte Camcorderaufnahmen von einem feuchtfröhlichen Ausflug der Jungs ins Londoner Nachtleben. Was hingegen nervt sind die Counterstrike Sounds, die jede Bestätigung im DVD-Menü kommentieren. Das kommt ein paar mal ganz gut, mindert binnen kürzester Zeit aber den Spaß am Durchstöbern des Silberlings. Unterm Strich nach der zweifelhaften „Hand of Blood“ Live-EP wieder eine Veröffentlichung aus dem Hause Bullet for my Valentine, die mit kleinen Abstrichen großen Spaß bietet.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 01.11.2006