Buckcherry „All Night Long“ / VÖ 30.07.2010

 

 

 

Was die alten Dicke-Hose-Rocker Buckcherry mit dem Titel ihres neuen Albums „All Night long“ ausdrücken wollen, dürfte mehr als klar sein. Es geht - wie könnte es anders sein - um Sex, Drugs und Rock N Roll. Vor allem aber um den guten alten Rock N Roll, denn davon hat dieses Album reichlich zu bieten.

 

So recht bremsen können sich die Jungs aus Kalifornien dabei eigentlich wie immer nur selbst, denn wie man Hits schreibt wurde schon oft genug bewiesen. Man erinnere sich nur an den Track „Next 2 You“ vom Chartbreaker „15“, für den diesmal in Form von „Recovery“ sozusagen ein jüngerer Bruder in die Rock-Welt gesetzt wurde. Mit anderen Worten: Groove und Schmissigkeit sind Trumpf, die Saiten werden oberlässig und angenehm hart angeschlagen. Etwas zahmer ist „Never say Never“, das sich locker und schnell ins Ohr schmeichelt, während „Oh my Lord“ den Südstaatenrock-affinen Stampfer gibt. Zwischen all diesen mal größeren, mal kleineren Hits wird schnell klar, dass sich die Künstler hier wie eingangs erwähnt nur selbst das Leben schwer machen können. Außer mit der textlichen Plattitüde von „It’s a Party“, die sogar DJ Bobo zur Ehre reichen würde, sieht man davon jedoch glücklicherweise ab, sodass „All Night long“ ein schmuckes, kurzweiliges Stück Alternative / Poser Rock geworden ist. Einzig den Balladen hätte man etwas mehr Zeit zum Reifen geben sollen, denn etwa die Genialität eines „Sorry“ erreicht man dieses mal nicht. Gern darf Josh Todd beim nächsten Mal auch die Klappe wieder so herrlich weit aufreißen wie seiner Zeit mit „Crazy Bitch“ und „Too drunk to…“. Denn bei aller Liebe: Zurückhaltung ist nun wirklich keine Stärke seiner Band. Also immer schön dick aufgetragen, sicher ist sicher.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 21.07.2010