Buckcherry „15 / Black Butterfly“ / VÖ 20.11.2009

 

 

 

Leute, die auf selbstgefälligen, großmäuligen Rock N Roll stehen, der gern auch mal auf dicke Hose machen darf, werden die fünf Amis Buckcherry natürlich längst kennen. Für alle, an denen die Formation bisher vorbei gegangen sein sollte, veröffentlicht man nun exklusiv in Europa die beiden letzten Alben „15“ und „Black Butterfly“ noch einmal gemeinsam im Rundumsorglospaket.

 

Qualitativ wie quantitativ ist das hier ein erstklassiges Argument, um den Fan von morgen in den Fachhandel zu locken. Denn neben zwei absolut nicht zu verachtenden Longplayern wurde zusätzlich noch eine Bonus-CD mit fünf alternativen Versionen (live, akustisch oder in Demoform) oben drauf gepackt. Damit beheimatet dieses Digipak amtliche drei Scheiben – zum vollkommenen Glück hätte da eigentlich nur noch ein schönes Booklet mit Texten gehört, aber wir wollen nicht gierig werden. Denn auch ohne Begleitheftchen machen diese Alben Laune. Was Buckcherry in den Staaten so erfolgreich macht, geht auch hierzulande ins Tanzbein. Glam Rock, Rock N Roll und Alternative Rock bilden die Grundpfeiler, immer mal wieder eingebaute sonstige Einflüsse wie Southern Rock („Brooklyn“) sorgen für die nötige Abwechslung. Dabei kommt dann auch eine ganze Stange an Hits rum wie etwa „Broken Glass“, „Tired of You“, „Too Drunk“, „On Set“ und die sehr feinen Rockballaden „Don’t go away“ und „Sorry“. Bezeichnend für die Anwesenheit von richtig schön viel Rock N Roll und des Mötley-Spirit ist die Tatsache, dass letztgenanntem Schmachtfetzen auf „15“ Knall auf Fall das textlich delikate „Crazy Bitch“ folgt – sozusagen der ältere Bruder im Geiste von „I almost told you that I loved you“ von Papa Roach. Stellt man „15“ und „Black Butterfly“ im Direktvergleich gegenüber, hat für mich die Fünfzehn die Nase vorn, da es auf diesem Album noch weniger zu bemängeln gibt als bei seinem Nachfolger. Als in Europa bekanntere musikalische Orientierungspunkte sollten die Backyard Babies und Mötley Crüe ein ziemlich genaues Bild von dem vermitteln was einen auf „15 / Black Butterfly“ erwartet. Wer noch nichts von Buckcherry im Schrank hat, sich aber Sex, Drugs & Rock N Roll verschrieben hat, sollte hier schleunigst zugreifen, denn so viel gibt’s selten fürs Geld.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 18.11.2009