B-Stinged Butterlfy „Monster in Mir“ / VÖ 09.03.2007

 

 

Mit ihrem gelungenen selbstbetitelten Debüt konnten B-Stinged Butterfly 2005 (Deutschland, Schweiz, Österreich) bzw. schon 2003 (Frankreich) für positive Schlagzeilen in der Rockpresse sorgen. Die aus Deutschland und Frankreich stammende Band versuchte sich damals noch an englisch und sogar französischen Texten, heuer hat man sich für die Muttersprache von Sänger Daniel entschieden, nämlich deutsch.

 

Was genau die Band damit bezwecken will, ist zwar nicht wortgenau überliefert (Radio-Airplay?), aber nachvollziehbar ist dieser Entschluss unter gewissen Gesichtspunkten durchaus. Denn eines muss man diesen Jungs lassen: Auf dem Sektor des deutschsprachigen Rock fallen sie wesentlich schneller auf, als in der überlaufenen englischsprachigen Anlaufstelle. Klar, Rock mit deutschen Texten lässt sich momentan überaus gut an den Mann bringen, aber dennoch stechen B-Stinged Butterfly hier etwas hervor, denn sie gehen um einiges kantiger und druckvoller zur Sache, als es die üblichen, seichten Verdächtigen aus dem Bügelradio. Und hier liegt der große Pluspunkt der Band, denn wer sich bei Juli und Co. erbarmungslos ins Reich der Träume verabschiedet, könnte an diesem Quartett schon wieder gefallen finden. Zwar wirken einige Textpassagen noch hölzern, aber dafür hat die Band auf „Monster in mir“ wieder reichlich griffige Melodien und einprägsame Gesangslinien festgehalten. Mit „Unser Land“ versucht man sich sogar an einem politischen Stück Musik, das mit Crossover-Schlagseite daher kommt, schnell ins Ohr geht, aber auf lyrischer Ebene hätte etwas verfeinert werden können. Dahingegen macht zum Beispiel das luftige „Allein“ schon einen reiferen Eindruck. Schade ist nur, dass „Monster in mir“ nicht ganz so rau und metallisch wie „B-Stinged Butterfly“ aus den Boxen schallt, was unterm Strich leichte Abzüge in Sachen Dynamik zur Folge hat.

 

Wenn sich keiner der Songs auf „Monster in mir“ als überraschender Liebling der Verantwortlichen bei Musikfernsehen und Radio herausstellt, werden B-Stinged Butterfly wohl den steinigen Weg über massives Touren nehmen müssen, um sich einem großen Publikum vorzustellen. Da die Herren jedoch rocken können, wenn sie wollen, muss man sich in dem Fall keine Sorgen um die Zukunft machen. Dafür muss allerdings noch hart gearbeitet werden.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 02.04.2007