Brother Firetribe "Heart Full of Fire" / VÖ 06.05.2008

Das bekannteste Mitglied von Brother Firetribe ist zweifellos Emppu Vuorinen, den die meisten wohl eher als immer gutgelaunten Gitarristen von Nightwish kennen. Wer nun aber glaubt, dass Brother Firetribe aufgrund der Beteiligung eines Nigtwish-Mitgliedes auch symphonischen Metal spielen, der wird an dieser Stelle enttäuscht werden. Brother Firetribe nehmen einen nämlich vielmehr mit auf eine Zeitreise in die 80er Jahre, als der Hard Rock noch groß in Mode war, und wo ein Album wie "Heart Full of Fire" ohne Zweifel ein Hit geworden wäre.

Die Musik von Brother Firetribe ist aber leider nicht nur unoriginell, sondern prinzipiell auch total außer Mode. Nichtsdestotrotz bereitet einem das Anhören von "Heart Full of Fire" richtig Spaß, was zum einen daran liegt, dass die Musik mit viel Gusto und noch mehr Können umgesetzt ist, aber auch, dass man auf "Heart Full of Fire" die Ohrwürmer gleich im Doppelpack vorgesetzt bekommt. So weiß schon das eröffnete "Who Will You Run To Now" mit einem wunderbar treibenden und vor allem eingängigen Rhythmus zu gefallen, wobei die zu hörenden Keyboardmelodien ein nostalgisches 80er Jahren Flair verbreiten. Aber auch die darauf folgenden Stücke "Wildest Dream" und "Runaways" könnten locker aus der Epoche von Bon Jovi und Konsorten stammen, ohne dass diese Tatsache an dieser Stelle von mir negativ gewertet werden soll. "Game They Call Love" schlägt dann teilweise wunderbar pathetische Klänge an, bevor mit "Play It From The Heart" die obligatorische Halb-Ballade und leider auch der schlechteste Song des Albums aufgefahren wird. Glücklicherweise ist dieser Durchhänger spätestens beim Titeltrack wieder vergessen, was nicht nur daran liegt, dass bei diesem Song die frischgebackene Nightwish-Sängerin Anette Olzon als Gastsängerin in Erscheinung tritt. Vielmehr verpasst das gelungene Sangesduell zwischen Sänger Pekka Ansio Heino und Anette Olzon dem ohnehin starken Song sozusagen den letzten Schuss an Dramatik, was aus "Heart Full of Fire" einen echten Hit macht. Die folgenden Stücke "Heard It On My Radio", "Going Out With A Bang", "Out Of My Head", "Chasing The Angels" und das erstaunlich harte "I Am Rock" können ebenfalls mit ihren Ohrwurmqualitäten überzeugen, womit wohl klar sein sollte, dass man es mit einem Album voller Hits zu tun hat.

"Heart Full of Fire" ist einfach ein starkes und auch unkompliziertes Album, das man sich immer wieder gerne anhören wird. Hard Rock Fans und 80er-Jahre-Liebhaber sollten auf alle Fälle ein Ohr voll riskieren.


Nando Rohner – www.sounds2move.de / 10.05.2008