Brainbogs "Marvin" / VÖ 30.08.2013

 

 

Mhh … Brainbogs heißt die Gruppe? Verdammt, jetzt haben die sich doch ernsthaft beim Cover vertippt, oder? Und das Album heißt „Marvin“? So kann man seinen Bub nennen, oder sein Auto, aber ein Album?

 

Doch all die kritischen Gedanken werden bei den ersten Klängen des neuen Albums direkt weggefegt. Hätten sie es doch lieber „Built to blast“ nach dem Motto der Band benannt, es wäre treffender gewesen. Aber Namen sind Schall und Rauch, so konzentrieren wir uns auf die Musik. Die Scheibe ist das erste Album des Trios in dieser Konstellation. Aus Unkenntnis der alten Werke heraus, kann von Fortschritt nicht gesprochen werden, doch „Marvin“ muss sich auf keinen Fall verstecken. Klassische Rockthemen wie Suff, Autos und Idole werden im Englischen richtig gut und vor allem abwechslungsreich von Gitarrist und Sänger Chris vorgetragen. An den Drums tobt sich Toby aus, und Bassistin Conny macht das Trio komplett. Gleich der zweite Track „Bulletproof“ geht richtig ins Ohr und will da gar nicht mehr raus. Man ertappt sich beim Summen des markanten Refrains, auch wenn das Radio schon lang wieder etwas anderes dudelt, weil es einfach so herrlich nach vorne geht. Glaubt man noch, man kann sich nach den ersten drei Liedern ein wenig entspannen, schlägt „Gods Gift“ vom theatralisch-melodischen Anfang doch noch mal zu einem, mit einem herrlichen Solo bestückten Rock ´n´ Roll Kunststück um. Und so geht es weiter. Die ganze Scheibe ist eine Tüte voller Überraschungen, und das schöne ist: Alle sind positiv. „Marvin“ bietet mit seinen elf Tracks feinste Hard-Rock-Unterhaltung.

 

Es darf nur gehofft werden, dass das Trio aus der Rhein-Main-Gegend noch weiter in dieser Konstellation zusammen bleibt und uns noch einige weitere Anekdoten aus ihren Gehirnsümpfen (brainbog) zum Besten gibt. Gerne auch von ganz tief unten ausgegraben, denn ihr Stil geht steil nach oben.

 

Tobias Höfer - www.sounds2move.de