Borknagar "Origin" / VÖ 27.10.2006

Nach Green Carnation, Manegarm und Mad Max gehören nun also auch Borknagar zu der Riege jener, die in diesem Jahr ein rein akustisches Album eingespielt haben. Jedoch fällt das mit "Origin" betitelte Werk um einiges avantgardistischer, progressiver und auch anspruchsvoller aus, als es bei der Konkurrenz der Fall war. Was aber mit ziemlicher Sicherheit niemanden verwundern wird, da Borknagar sonst nicht Borknagar wären.

"Origin" ist nichts Geringeres als die Realisierung einer musikalischen Vision, eines lang gehegten Traumes von Borknagar Mastermind Øystein G. Brun. Und das ist dem Album auch überdeutlich anzuhören, da die Songs über eine gleichwohl durchdachte wie auch faszinierende Intensität verfügen. Alle dargebotenen Kompositionen sind erfüllt von zerbrechlich wirkenden Emotionen, die in ein anspruchsvolles musikalisches Gewand gekleidet, den Hörer umgarnen und tief in der Seele berühren. So ranken sich progressive, avantgardistische und klassisch angehauchte Songstrukturen um den ausdruckstarken und markanten Gesang von Vintersorg alias Andreas Hedlund. Während Lars A. Nedland (Solefade) dezente und perfekt gespielte Keyboardklänge beisteuert, die sich mit Flöten-, Geigen- und Celloklängen paaren um als musikalisches Kleinod zu erstrahlen. Egal welchen Song man sich anhört sei es z.B. "Earth Imagery", "Grains", "Human Nature", oder auch "Oceans Rise", eine Neuinterpretation des gleichnamigen Tracks vom 1998er Werk "The Archaic Course", alle offenbaren musikalische Poesie in der reinsten Form. Somit könnte man die Musik auf "Origin" mit nur einem Wort umschreiben, nämlich "Schönheit". Und da man Schönheit an sich nur schwer mit Worten beschreiben kann, möchte ich an dieser Stelle zum Ende dieser Zeilen kommen und jedem, wirklich jedem, ein reinhören in dieses Album ans Herz legen. Ein Meisterwerk!

Nando Rohner – www.sounds2move.de 21.10.2006