Bon Jovi „Greatest Hits“ / VÖ 29.10.2010

 

 

 

Bon Jovi. 130.000.000 (!) verkaufte Alben. Allein seit 1992 mit 30 (!!) chartdatierten Singles allein in Deutschland, lediglich zwei Auskopplungen schafften den Top 100 Einstieg nicht. Das nennt man dann wohl mal eine Hausnummer. Zum zweiten Mal in seiner Karriere veröffentlicht das Quartett jetzt eine Werkschau („Crossroads“ kam `94), die ihren Namen notgedrungen nur bedingt repräsentieren kann.

 

Das liegt zum einen daran, dass jeder Fan andere Songs für die besten, tollsten, gelungensten hält, und zum anderen an der Tatsache, dass – würde man jeden Hits berücksichtigen wollen – ein weiteres Boxset fällig wäre. So tummeln sich auf „Greatest Hits“ in der regulären Edition 14 weltbekannte Tracks, dazu als kleiner Bonus für die Fans zwei neue Stücke. Über die Qualität der vielen Evergreens lässt sich kaum streiten, selbst wenn die neueren Stücke wie „We weren’t born to follow“ und „Who says you can’t go home“ noch ein paar Jährchen brauchen, um diesem Prädikat wirklich gerecht zu werden. Überraschend ist, dass der Debütgassenhauer „Runaway“ außen vor gelassen wurde. Der war zwar schon auf „Crossroads“ zu finden, allerdings gilt das auch für eine ganze Reihe weiterer Kompositionen. Will man diesen und diverse andere Hits zusätzlich haben (sofern man die normalen Alben noch nicht im Schrank hat), dann ist man mit der ebenfalls erhältlichen Doppel-CD besser bedient. Die kommt dann mit „Runaway“, außerdem „These Days“, „Someday I’ll be Saturday night“, „Blood on Blood“ und weiteren Hits. Die Zahl der neuen, ungehörten Songs verdoppelt sich mit diesem Teil ebenfalls auf immerhin 4. Ob das den Kauf rechtfertigt und ein paar Euro wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Gefälliger Ohrwurm-Rock ist jedenfalls garantiert, egal ob mit den Klassikern, der bandtypischen neuen Ballade „What do you got?“ oder dem ebenfalls frischen „No Apologies“, einer imaginären Mixtur aus „These Days“ und „Have a nice day“ mit sehr weit im Hintergrund verstecktem Electrobeat.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 23.10.2010