Blut Aus Nord „MorT“ / VÖ 03.11.2006

 

 

Harter Tobak. Was die 1994 gegründeten Franzosen Blut aus Nord auf ihrem neuen Album „MorT“ fabrizieren, trotzt jeder Norm und Kategorisierung - zu verrückt, zu anders. Die Band verzichtet darauf, ihren Songs großartige Namen zu geben und verteilt statt dessen lieber nur Nummern. Das Album ist für eine annähernde Black Metal Scheibe angemessen produziert und klingt wie der vertonte Wahnsinn.

 

Größtenteils im Midtempo gehalten, eröffnen sich dem Hörer wirre Soundcollagen, industrialartige Klänge, verzerrte Choreinlagen, mechanisch anmutende Drums und absolut kranke Gitarrenriffs. Hierbei ist es vollkommen egal, um welchen Song es geht. Jeder Song, egal ob „MorT II“ oder „MorT IV“ bietet dieses verrückte Niveau. Und genau hier liegt der eventuelle Schwachpunkt der Platte:  Ich vermisse etwas die Abwechslung. Immer schön verrückt, jederzeit einfach anders, aber auf Dauer stellen sich bei mir Ermüdungserscheinungen ein.

 

Dieses Album ist für jeden offenen Metaller sicherlich eine Bereicherung, denn Blut Aus Nord gelingt es, individuelle Musik zu schreiben, welche einen Blick in den kreativen Wahnsinn der Songwriter zulässt. Ich traue es Blut aus Nord zu, ein noch besseres Album abzuliefern, das Potenzial ist definitiv vorhanden. Mit „MorT“ legt die Band ihre Basis dafür.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 28.10.2006